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Ein
Besuch der Gemäldegalerie im Kulturform Berlin der Staatlichen
Museen zu Berlin
Ich
weiß nicht, wie viele Gemälde es insgesamt sind, doch versammelten
die Kuratoren in jeder Hinsicht eine repräsentative Ausstellung der
europäischen Malerei 13.-18. Jahrhundert. Der Ausstellung mangelt es
weder an Übersicht noch an Großräumigkeit: die Bilder kommen zur
Entfaltung, der Betrachter kann sich kontemplativ in die Bilderwelten
versenken.
Die Originale vor Augen zu haben etwas völlig anderes,
als ihre noch so teure Reproduktionen in noch so teuren Kunstbänden
anzusehen. Ich erinnere mich gut an die Zeit mit zwölf oder dreizehn
Jahren, als ich die Serie 'Postkarten Alter Meister' sammelte und wie
mich sowohl die italienische als auch die holländische Schule
begeisterte, doch als ich dann, mit vierzehn Jahren, vor Raffaels
Sixtinischer Madonna im Dresdner Zwinger stand, konnte mir meine
geliebte Postkartenserie nicht mehr genügen.
Von einmal war alles
klar: es gibt die Engel wirklich, wie es die Mutter Maria gibt und
die Schöpfung und der Himmel wirklich ist und voll Leben und Gold.
Seit Jahrtausenden modellieren wir an diesen läuternden Gedanken in
uns, die uns seit eh und je bewegen. Von den Steinzeitmadonnen bis zu
Raffael, ein unendliches Mühen um Perfektion. Und die unendliche
Freude über das gelungen Abgerungene. Und das große, das Beste in
uns berührende Staunen.
Wenn
der Sinn der Freundschaft im Instandhalten der emotionalen Ebene
besteht, so übt die Bildende Kunst den zusammenfassenden Blick.
Allein der Bildende Künstler sieht kausal.
Manche Bildende Künstler sehen sogar Stile künftiger Zeiten voraus, sie nehmen vorweg. Klugscheißerisch gesagt, sie malen
antizipativ. In der Vorbereitung auf einen wiederholten Besuch der Gemäldegalerie im Kuturforum Berlin, habe ich mir zur Aufgabe gestellt, mich auf einige dieser Maler zu
beschränken.
Fortsetzung folgt
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