22.10.2013 · 19:15 Uhr
Verstrahlter Ruhm - Die Liquidatoren von Tschernobyl
Von Axel Reitel
Nach dem Gau vom 26. April 1986 wurden insgesamt 800.000 Männer mit Schaufeln versehen und zu den Reaktorblöcken von Tschernobyl geschickt. Sie werden Liquidatoren genannt, da sie im Denken der Verantwortlichen die Folgen der Katastrophe beseitigen. Die ersten wurden geschickt, als der Reaktor noch brannte.
Mit ihren Schaufeln sollten sie das herausgeschleuderte Grafit und sonstige strahlende Brocken in den Krater zurückwerfen. Roboter, die ebenfalls für die Aufräumarbeiten eingesetzt wurden, blieben einfach stehen, die hohe Strahlenbelastung zerstörte ihre Elektronik.
Den Männern wurde gesagt, sie sollen Wodka trinken, alle zwei Stunden ein Glas. Nur alle drei Monate durfte jeder für ein paar Tage nach Hause. Niemand sagte den Liquidatoren, in welcher Lebensgefahr sie sich befanden.
Zehntausende Liquidatoren sollen an den direkten Folgen ihres Einsatzes gestorben sein. Die meist schwer erkrankten Überlebenden kämpfen heute um finanzielle Beihilfe. Weltweit hieß es nach dem Gau, eine derartige Katastrophe dürfe es nie wieder geben. 25 Jahre später geschah der Supergau in Fukushima.
Foto: Axel Reitel, 2012
Zentralhalle im Tschernobyl-Museum.
Hier gibt es viele Ausstellungsstücke zum
Thema Reaktor-Katastrophe Tschernobyl und die Folgen.
Auf dem Foto wird ein Mensch in Strahlenschutz-Bekleidung gezeigt,
die zum Teil nach dem Super-Gau von den Liquidatoren getragen wurde.
Gegen die Gammastrahlung helfen solche Schutzmaßnahmen
allerdings wenig, da sich Gammastrahlen
nie zu 100 % abschirmen lassen.
Foto: Axel Reitel, 2012
Foto: Axel Reitel, 2012
Foto: Axel Reitel, 2012
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