Bilder deutscher Vergangenheit
Der Plauener Schriftsteller Axel Reitel hat selbst geschriebene Features für Rundfunksender in einem Buch zusammengefasst
von Dr. Klaus Walther
Plauen/Berlin. Geboren wurde Axel Reitel 1961 in Plauen - und früh schon war seine Biografie markant mit Verhaftung in der DDR, Freikauf des Westens, dann Neustart im Vogtland. Nun lebt er schon länger in Berlin. Das neue Buch hat er Utz Rachowski gewimdet, seinem Freund, der ähnliche Erfahrungen hat - zwei Vogtländer auf ihrem Weg durch die dunkle Welt.
Reitel hat für sich das Medium Funk entdeckt, und zwar das Feature, dieses Genre zwischen Realität und Erfindung. Er hat die Texte mit seinen Erfahrungen besetzt, Bilder aus der deutschen Vergangenheit, nein, nicht jene von Gustav Freytag, sondern nähere Vergangenheit, dunkle Bilder, Bilder seiner eigenen Erlebnisse. In dem Band "Nachtzensur" kann maneinige seiner Texte für den Rundfunk nachlesen.
Reitel hat für sich das Medium Funk entdeckt, und zwar das Feature, dieses Genre zwischen Realität und Erfindung. Er hat die Texte mit seinen Erfahrungen besetzt, Bilder aus der deutschen Vergangenheit, nein, nicht jene von Gustav Freytag, sondern nähere Vergangenheit, dunkle Bilder, Bilder seiner eigenen Erlebnisse. In dem Band "Nachtzensur" kann maneinige seiner Texte für den Rundfunk nachlesen.
Es sind Erlebnisberichte des Autors, angereichert mit Gesprächen, Erweiterungen aus dem Umkreis der Zeit, der Welt, in der er aufwuchs. Da ist vor allem der schöne Text für Siegfried Heinrich, jenen legendären Verleger, der den Oberbaum-Verlag für eine kurze Zeitspanne zu einem literarischen Ereignis machte: Dass Heinrich den Weltautor Sandor Márai ins Deutsche brachte, gehört zu seinen verlegerischen Leistungen. Aber auch hier eine Geschichte zwischen Erfolg und Niederlage.
Oder jenes Feature "Freigekauft", das aus der Vergangenheit Reitels kommt, seine Erfahrungen waren die Stationen vieler anderer. Sie kommen zu Wort. Das ist ein Vorzug dieses Genres: Man hört die Stimmen, die Geräusche, die Angst und Hoffnung bedeuten.
Reitels Arbeiten entstanden in dem flüchtigen Medium Funk, nun kann man sie lesen, und sie haben dabei nichts von ihrer Brisanz verloren: Die Bilder der Vergangenheit, die Axel Reitel beschwört, dürfen nicht vergessen werden.
Quelle: http://www.freiepresse.de/NACHRICHTEN/KULTUR/Bilder-deutscher-Vergangenheit-artikel8770034.php
Nachtzensur. DDR und Osteuropa zwischen Revolte und Reaktorkatastrophe,
Köster, 168 Seiten, 14,80 Euro.
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