Poesiealbum 369
Frontansicht
Die Mittelgrafik von Hubertus Giebe Verse XX
zum gleichnamigen Gedicht im Poesiealbum 369
Verse XX
Ich bin so müd und hab genug
Der rabenschwarzen tauben Liebe
In der das Herz pocht wie ein Rattennest
Und hält sich an Verlusten fest
Ich bin so müd und hoffnungswach
Und gehe langsam meiner Sehnsucht nach
Ich seh' in allen Augen Schlachthausfreuden
Und hör' im Dunkel Hochzeitsläuten
Auswahl
Edwin Kratschmer (*1931)
Stimmen zu Reitel
Ich habe zwei
gute Stunden mit mit diesen so poetischen Texten verbracht, dabei
einen wunder-baren Dichter kennen lernen dürfen. Da ist einer auf
seine Weise liebend unterwegs, schwelgt in allen Sinnen und läßt
die Sprache quellen.
Edwin
Kratschmer
Axel Reitel
ist ein Dichter, der Liebe noch buchstabieren kann, ohne dahinter zu
verschwinden. Berserker im Wort wie Heine und Rimbaud blitzen
zwischen den Silben auf. Exkurse in böhmische Landschaften und
Atmosphären erinnern an den jungen Reiner Kunze und Freunde.
Susanne
Altmann
Die schönste Neuerscheinung des Jahres.
Heinz
Czechowski
Andere Gedichte haben Anklänge ans Märchen, an Hölderlin, an
Celan, ohne damit den eigenen Ton zu verlieren. Wieder einmal: eine
Lyrik zum Angewöhnen.
Alexander von
Bohrmann
Reitels Gedichte sind mir nah, weil sie nah am Leben geschrieben
wurden und daher eine Höhe erreichen, die man lyrischen Enthusiasmus
nennen könnte. Diese Verbindung macht ihn zu einem derer, die sich
nicht in Fernsehshows herumtreiben und von denen es in Deutschland
schmerzlich wenige gibt: une poèt maudit.
Utz Rachowski
Der genaue
Erzähler und sensible Lyriker wird künftig auch mit seinen Liedern
zu beachten sein. Seine als Chanson arrangierte Liebeserklärung an
»Paris, Paris« ist ein Ohrwurm.
Udo Scheer
»Exkursion« berührte mich besonders.
Hannes Würtz
In der
Anspielung auf Ovid und griechische Legenden sehe ich mittels der
griechischen Klassik eine Auseinandersetzung mit der deutschen.
Guy Stern
Axel
Reitels Gedichte wagen vielerlei: Von Liebe - ihrem Beginn, ihrem
Ende und all dem Zwischendurch und Danach - zu sprechen ohne die
Ausflucht in wohlfeile Ironie oder zynisch abgepolstertes Wehleid.
Nichts wird hier epigrammatisch um den Schmerz gebracht, sowenig wie
sich auch die Langgedichte verlieren in klingelndem Bombast. Eine
Balance ist hier gehalten, wie sie wohl nur Lebenserfahrung und die
ambivalente Freude am womöglich keineswegs rettenden Wort
ermöglicht. Dazu eine Selbstreflexion ohne Selbststilisierung: Da
streift nämlich kein abgeklärter lonesome
wolf durch
seine (westöstlichen und auch bald international geweiteten)
Erinnerungen, sondern ein Dichter, der es noch erst nimmt mit dem
Verdichten - und Dank seiner Gegenwarts-Sensibilität einen Sinn
bewahrt für die Fortdauer des Vergangenen. Das gilt vor allem dort,
wo das Private schmerzlich mit den deutschen Verbrechen des 20.
Jahrhunderts kollidiert. Und so - im Unterschied zu vielen, allzu
vielen anderen schreibenden Amsterdam-Besuchern - wird ihm dann auch
das Anne-Frank-Haus in der Prinsengracht nicht etwa zum Sujet,
über das sich bezugslos das eine oder andere sagen ließe, sondern
provoziert bohrend fragende Zeilen danach "was unsere Väter
hier oder zur gleichen Zeit/ in Paris/ in Warschau/ oder in Minsk zu
suchen hatten". Kein Gedicht bei Axel Reitel, das nicht
von
existentieller Dringlichkeit wäre.
Marko Martin
Inhalt
52 Gedichte
Grafik
Hubertus Giebe (*1953)
Ankündigung
Heft 370 Elfriede Jelinek
Erscheinung
MärkischerVerlag, [Mai] 2022
GTIN 978 3 943 708 69 1
5 € / 6 CHF
Bemerkungen
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Bestellung
Zitiert von der Verlagsseite:
die medaille ist toll! aber das poesiealbum! ein ossiherz weiß: wer ein eigenes poesiealbumheft hat, ist in der poets-hall-of-fame angelangt …
Maja Kowski via twitter zum gleichzeitigen Erhalt der Carl-Zuckmayer-Medaille für Nora Gomringer und des Poesiealbums 358
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Nun sind Sie also ins Walhalla der Weltlyrik aufgestiegen – oder ins Krematorium ...
Prof. Wulf Segebrecht an Peter Salomon (Heft 361)
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Die Reihe ist Weltrekord und was fürs Guinnessbuch!
Annegret Winkel-Schmelz bei Bestellung eines Abos
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Das Poesiealbum ist Kult.
Frank Elze bei Bestellung von Heft 352
***
Die Reihe ist wie ein bunter Flickenteppich der Weltliteratur … ein einmaliges Weltlyrikroulette!
Prof. Edwin Kratschmer nach Erscheinen von Heft 369
Kostenpunkt pro Heft: 5 Euro.
Gute Lektüre!
Rückseite
Bleibt gesund!
Bleibt einander gewogen!
Seid am Ende immer die Positiven!