Further informations at the end of the text*
Pegasus, gegängelt, „hoch oben /
tief in die Knie“
Die zentralen Poetenseminare des Zentralrats
der FDJ 1970 bis 1989.
Annäherung an einen gescheiterten Instrumentalisierungsversuch
Die
Literatur geht in Ideologie nicht auf,
weil
der Mensch in Ideologie nicht aufgeht.
Franz
Fühmann
Im Schuljahr 1963/64
bekam der im thüringischen Unterwellenborn unterrichtende Edwin Kratschmer von
seinem Schüler Peter Beitlich am Ende einer Literaturstunde einen Zettel mit
folgendem Text auf den Lehrertisch geschoben: „Im Wasser schwimmt der Mond, /
zittert matt und schlingert / unter mir. / Tief unten der Mond. / Ich, hohl und
stumm. / Höhle.Vakuum. / Ich bin nicht gesprungen, / weil es Dich,/ Dich gibt.“
Kratschmer erkannte dieses Gedicht als einen Hilferuf. Ein Schüler gab ihm da
ganz offensichtlich seine Suizidabsicht kund. Für Kratschmer Schreck- und Sternstunde
zugleich. Er wurde aufmerksam auf die wichtige Aussagefunktion eines Jugendgedichts,
„das über den üblichen Schulaufsatz hinaus dringliches Ventil sein und auf tief
gehütetes Inneres verweisen wollte“. Kratschmer begann nun, sowohl seine eigenen
Schüler zum Schreiben zu provozieren als auch – unter anderem im FDJ-Organ Junge
Welt – republikweit Zeitungsaufrufe an schreibende Jugendliche in der der
DDR zu schalten, ihm Gedichte und Geschichten zu schicken. Im Jahr 1964 schließlich
legten Edwin Kratschmer und seine Frau Margarete Kratschmer 23 Texte von drei Jugendlichen unter dem Titel „Und
Mut gehört zum Wort. Erste Versuche“ zu den vierten Arbeiterfestspielen vor.
Bei dieser Auswahl handelt es sich um Texte dreier seiner Schüler im Alter von
fünfzehn und sechzehn Jahren. Auf die Frage, ob die Dichtung Jugendlicher ernst
zu nehmen sei, sprach sich Edwin Kratschmer in seinem Vorwort mit einem
„Dreimal Ja“ aus und antwortete zugleich auf die Entgegnungen. „Sollen Schüler
Verse schreiben? Aber ich bitt’ euch, Jugendliche sind halbfertig. Ja, aus
hundert Gründen. Und nicht zuletzt aus diesem. Wer sich selbst versteht,
versteht die Dichtung besser. […] Unsere Jugend hat das dringende Bedürfnis
nach echter Auseinandersetzung, und sie hat Fragen, Fragen, Fragen. Sie ist
empört über jedes Unverständnis und über schwache Argumente. Sie ist auf der
Suche nach Antworten. Unsere Jugend will keine festen Betten – sie will aber
auch keine fertigen Rezepte. Sie will streiten und diskutieren, und sie haßt
Vielredner.“[1] Das schrieb Kratschmer im Jahr 1964. Da ist schon Inhalt und vor allem
der Ton der Perestroika von Michail Gorbatschow
vorweggenommen. Auszug Gorbatschow: „Wir hatten alles so eingerichtet, daß
nicht ein einziges wichtiges Problem, das die Jugend betrifft, aufgegriffen
wird, ohne die Ansicht des Komsomol dazu zu berücksichtigen.“[2] Bereits
der erste Text in Kratschmers Sammlung legt Jugendbedürfnisse offen. „Werd ich
gefragt / was mir behagt / sag ich nicht: Die Behaglichkeit / und eventuell das
Essen / Ich such den Streit / Versteht: Das Kräftemessen // Ich schreibe / und
treibe Sport/ Es bringt mich in Glut / und macht Mut / Und: Mut gehört zum Wort
// Und steh ich auf dem Podest / nach hartem Streit / dort wo man die Hand sich
schütteln läßt / denk ich nicht: Es ist soweit / du bist am Ziel / Sondern: Der
Anfang war gut / doch fehlt noch viel /
Und: Es rostet leicht wer ruht.“[3] In
der DDR bezeugte ein derartiger Text zweifelsfrei Mut. Und es gab noch mehr
davon in diesem schmalen Bändchen, das zu
Recht eine Welle von Reaktionen provozierte. Jeder einzelne Text in
dieser Sammlung setzte sich dem damals vorherrschenden ideologischen Klima aus
und war zugleich Not. Das haben nicht beliebig viele der später in den Sonderheften
Poetenseminar veröffentlichten Texte gewagt. Was auf die Veröffentlichung
der Sammlung Und Mut gehört zum Wort folgte, waren Totalverrisse.
Darunter jene der Paladine der DDR-Führung, die mit ihren Entgegnungen weniger
Verständnis als Unmut zeigten über das, was ihrer Meinung nach im Land nicht
gewünscht war. Wichtig und tragend wurden jedoch die mutmachenden Stimmen. Sie
kamen unter anderen von Hannes Würtz, der bei der Jungen Welt akkreditiert
war, und von Adolf Endler, der als Redakteur der Neuen Deutschen Literatur tätig
war. Endler schrieb in seiner Besprechung im Sonntag, Kratschmer habe
sein Vorwort den Lesern „gereizter als der nüchtern boxende Neger“ um die Ohren
geschlagen, und zitierte zugleich aus einem Brief von Kratschmer an Endler. Im
Nachhinein bezeugt Kratschmer, daß Endlers Rezension des Mut-Bändchens eine
„notwendende Hilfe“ war. [4]Zunächst
hatten sich daraus keine negativen Folgen ergeben. Das noch ganz freie
Zusammenwirken konnte
weitergehen. Hannes Würtz ermöglichte den ausgewählten Gedichten jugendlicher
Schreiber in der in der Jungen
Welt eingerichteten Rubrik „Offene Fenster“
weiterhin die wichtige breite Öffentlichkeit. Würtz erhielt täglich Dutzende Briefsendungen
an seine Redaktionsanschrift,. Kratschmer organisierte indessen im heimischen
Thüringen Treffen ihm besonders auffallender junger Talente. Das Echo dieser
Aktion hielt sich für Jahre. Dr. Kratschmer, mittlerweile über das
Jugendgedicht promoviert, sichtete die zugesandten Texten und veröffentlichte
schließlich gemeinsam mit Hannes Würtz einen Auswahl daraus. Die Auswahl kam
gut an und stellte sie damit sogleich vor ein immanentes Problem. Für ein
privat organisiertes Autorentreffen gab es auf Dauer keine Bestandssicherung
gegen staatliche Aufsichts- und
Kontrolleinrichtungen. Zwar lag gerade die
Förderung junger Talente damals im offiziellen DDR-Trend, aber auch das hatte
im durchorganisierten Rahmen der sozialistischen Organisationswelt zu erfolgen.
Kratschmer und Würtz mußten also beim Zentralrat anklopfen, ihn notgedrungen ins
Boot nehmen, und wurden sogleich selbst lediglich auf die sichere Staatsyacht genommen.
Der Zentralrat der FDJ, der die Dimension und seine Möglichkeiten sehr wohl erkannte,
riß die im Grunde lose Poetenbewegung an sich und suchte deren Staatstreue
durch Zentralisierung zu gewährleisten.
Die Unterlagen des Werdegangs bis zum
ersten 1. Zentralen Poetenseminar im August 1970 liegen vollständig vor. Sie
beweisen zunächst den Instrumentalisierungswunsch seitens des Veranstalters,
des Zentralrats der FDJ. Die erste Zwischeneinschätzung über die Tätigkeit des
Arbeitskreises sozialistische Dramatik beim Zentralrat stammt vom 6. Oktober
1969. Sie beinhaltet zugleich den Beschluß des Sekretariats des Zentralrates, die
Konzeption zur Durchführung betreffend. Das Papier bildet bereits das später
durchgezogene Konzept ab. Veranstalter waren neben dem Zentralrat der FDJ die
Bezirksleitung der FDJ Schwerin und der Deutsche Schriftstellerverband der DDR.
Schwerpunkt wurde die „politisch-ideologische Arbeit mit den jungen Talenten im
Sinne der Erklärung der Kulturpolitik der SED“. Die „schriftstellerischen
Talente“ sollten „praktische Hilfe von Berufsautoren bekommen“, die Besten sollten
für ein anstehendes deutsch-sowjetisches Treffen „einen Lyrikabend gestalten“.
Auf der Tagesordnung standen außerdem „Begegnungen der Landarbeiterjugend mit
den literarischen Talenten“. Außerdem war das 1. Poetenseminar als
Gedankenaustausch „anlässlich des 100. Geburtstages W.I. Lenins“ gedacht.
Dieser vorformulierte Wille blieb prägend. Bereits zum 1. Zentralen
Poetenseminar sollte die spontane junge Poetenbewegung auf einen festen Kurs
gebracht werden. Hatte Kratschmer versucht, Jugendliche zum Schreiben zu
provozieren, baute der Zentralrat der FDJ auf Einschwörung und
Instrumentalisierung. Zunächst schien diese Rechnung sogar aufzugehen. Das
ideologische Interesse sollte erst Mitte der achtziger Jahre zu bröckeln
beginnen In den Beschlüssen von 1969 wurde als Austragungsort für das 1.
Poetenseminar im Jahr 1970 zunächst Güstrow ins Auge gefaßt. Wegen dortiger
Ausschreitungen bei den Arbeiterfestspielen im Vorjahr legte man sich
schließlich lieber auf das in sich abgeschlossene Schweriner Schloß fest. Das
Alter der Teilnehmer sollte zwischen vierzehn und 25 Jahren liegen, die
Teilnehmerzahl wurde auf ungefähr einhundert begrenzt. Das Auswahlverfahren
erstreckte sich von der Kreis- über eine Bezirksausscheidung bis zur Jury des
FDJ-Zentralrates.
Die Kosten der Veranstaltungen, etwa 10.000
Mark der DDR trug ebenfalls der Zentralrat der FDJ. Pro Teilnehmer und
Teilnehmerin wurde ein Beitrag von 10 Mark erhoben.[5]
Der Sekretär des Zentralrates, selbst Gründer und Akteur des legendären
„Oktoberklubs“[6], Dr.
Hartmut König, klärte die Notwendigkeiten mit Walter Ulbricht ab. Ulbricht
riet, die Poetenseminare wie die auf Linie gebrachte „Singebewegung“[7]
zu entwickeln. Ebenso formuliert es dann auch der Beschluß vom 19. Februar
1970, „alle vorhandenen schriftstellerischen Talente der Jugend zu entwickeln
und zu fördern und sie entsprechend dem Modell der Singebewegung in Interessen-
und Klubgemeinschaften zusammenzuführen“.[8]
Das war der Intention des Spiritus rector der Jugendpoetenbewegung zwar
vollkommen entgegengesetzt.
Dennoch nahm das Ehepaar Edwin und
Margarete Kratschmer nach Einladung am 1. Poetenseminar 1970 als Seminarleiter
teil. Sie schieden jedoch bereits nach dem 1. Poetenseminar freiwillig aus,
nachdem sie gesehen hatten, daß die Poetenbewegung politisch völlig vereinnahmt
worden war.[9]
Seminarleiter und Seminaristen
Die Seminarleiter wurden zum einen aus dem
Wissenschaftsstab Literatur, aus dem universitäreren und dem
Zeitschriftenbetrieb gestellt. Zum anderen wurden auch Seminarleiter aus dem
Kreis der wiederholt eingeladenen Talente berufen. Einige der geladenen Talente galten ab Mitte der siebziger Jahre
bereits als „Stammkunden“.
An dieser Stelle einige Erinnerungen der
Seminaristen Richard Pietraß und Lutz Rathenow. Sie bezeugen zumindest aus ihrer
Sicht eine gewisse Janusköpfigkeit. Sommer 1971. Lutz Rathenow lebte und
studierte an der Friedrich-Schiller-Universität in Jena. Er war durch Edwin
Kratschmer in Schwerin empfohlen worden. Einige Tage vor dem Beginn des 2.
Poetenseminars bekam Rathenow von einem Mitglied des Zentralrats der FDJ
Besuch. Er dürfe teilnehmen, klar, ein Problem seien dagegen seine
schulterlangen Haare. Beim Abitur mußte er sie hinterm Kragen verstecken.
Rathenow war stolz auf seine langen Haare, der Besucher vom Zentralrat riet
(Diktaturen haben ihre
Unnachahmlichkeiten), sie abzuschneiden, er
könne sich doch „eine Perücke draus machen und sie ab und zu aufsetzen“.
Rathenow wollte seine Haare nicht abschneiden
und kam er erst mal nicht zum Poetenseminar.
Richard Pietraß war, wie auch Jürgen Fuchs,
beim ersten Poetenseminar dabei. Für sein Empfinden teilten sich die gebetenen
Poeten in gehätschelte Stars, die man bewusst ausgeguckt hatte und die als
Vorzeigetalente fungieren sollten. Galionsfiguren, die gebraucht wurden, mit denen man etwas machte,
etwas wie Transparente, die man in die Öffentlichkeit hält. Pietraß, der
hoffte, beim Poetenseminar Seminarleiter zu finden, die ihm etwas beibringen,
„eine Leuchte“ aufsetzen konnten, resümiert dagegen, „Förderung der DDR war
förderlich“. Sagt, da wäre zuerst der Sport, den man mit großem Aufwand
unternahm. In der DDR sollte kein Talent (im Sinne des Transparents) ungefördert
bleiben, das wurde auf den Bereich des Künstlerischen eins zu eins übertragen.
Pietraß sieht im Rückblick die
Seminarleiter in sehr unterschiedlichen Niveaus.
Das reichte von welchen, die es kaum besser
konnten, bis zu „erfahrenen Hasen“.[10] Anleiter wie Dr.
Dr. Reinhard Weißbach etwa sahen sich selbst als Dichter. Solche Seminarleiter versuchten
die zum Lernen gebetenen Poeten, durch ein „machohaftes männliches Gebaren“
„durch aufschneidendes selbstbewußtes Gehabe“ zu beeindrucken.
Laut Pietraß wurde so versucht, „die jungen
Leute sehr rasch einzusacken“.[11] Richard Pietraß
erzählte im Interview, wie er und Jürgen Fuchs, beide Psychologiestudenten, ein
„bißchen“ genauer hinguckten, um die „Abgründe der Seele zu erspüren“. Pietraß meint
gemerkt zu haben, „daß der Mann auch gefährlich war, daß er auch demagogisch war,
wenn’s drauf ankam“. Eine mitgeteilte Nachtszene im Schweriner Schloß: Der
„Doppeldoktor“ Weißbach, im Halbsuff, tönte: „Und dann nehmen wir einen Panzer und
fahren vors Kulturministerium!“ Die Stimmung, diese „brachiale Gesinnung“, daß
man sich eines Panzers bemächtigt, um etwas durchzusetzen, wirkte auf Pietraß nachhaltig.
Aber nicht nur Pietraß hatte sein Aha-Erlebnis mit der „ideologisch groben, angstmachenden
Gewalt“[12] Hoffnungen
erweckten die Gesprächsaussichten mit den berühmten Autoren, deren Werke man
auch selbst in Buchläden gekauft und gelesen, mitunter verschlungen hatte. Man
fuhr durchaus für eine Karrierewoche nach Schwerin, jeder Geladene war zunächst
„einer von den Guten“[13] Man war von
großen Namen umgeben. Man fuhr nicht bloß sozusagen, man fuhr tatsächlich in
eine andere DDR, was hier geboten wurde, gab es sonst im Land nicht. Ein
abgeschlossener Raum aus Schutz, Förderung, auch Prestige en gros. Dieser
Glaube wurde genährt. Die Liste der zu Gesprächen eingeladenen Autoren weist
alle großen Namen des DDR-Literaturbetriebs auf. Die nicht nach Schwerin
eingeladen wurden, waren bereits mit dem System angeeckt (beispielsweise Erich
Loest). Von der Funktionärsebene gesucht war Ermahnendes, an einen Auftrag
Erinnerndes. Auch da gibt es einen bestimmten Duktus des Lehrgedichts, sehr nah
an der Überflieger-Ausdrucksweise Bertolt Brechts, der sowohl von Funktionären wie
von Autoren benutzt wurde. Zitat:
„Politisches im Gedicht, das setzt voraus, eigene Erfahrung aus
weiterem Blickwinkel als dem ganz privaten zu verallgemeinern. Das braucht
künstlerische Individualität, ist eben das Brot, an dem wir miteinander zu backen
haben.“ Dieses Miteinander rieb sich erst spät an einem bestimmten Punkt des
Individuellen auf. Und zwar weder an Meinungsverschiedenheiten, künstlerischer
Eitelkeit oder künstlerischem Neid: In der täglich herausgegebenen
Seminarzeitung Rote Feder ging
es heiter im Schreibkollektiv zu. Die Inhalte kamen mit der Leichtigkeit und
Spitzfindigkeit der Schülerzeitschriften daher. Die Seminarleiter, die, wie
Mathilde Dau, zu Beginn der achtziger
Jahre zum Poetenseminar kamen, setzten sich nach eigener Aussage von
ideologischen Vorgaben ab, indem sie sich auf die Kunstform konzentrierten. Aber
auch sie stuften das Zentrale Poetenseminar im Kulturbetrieb des Landes ganz hoch
ein, sahen es „insgesamt als Auszeichnung“, dort mitwirken zu dürfen. Sie
gehörten damit vermeintlich zu den Besten im Lande.
Alle bisher interviewten Seminarleiter
stellen die Seminarwoche insgesamt als besondere,
einzigartige Atmosphäre dar, die es in der
übrigen DDR in dieser Form nicht gab. Die erwünschten FDJ-Hemden und FDJ-Blusen
hinderten nicht an einem offenen, freizügigen Diskurs, der auch über die Texte
hinaus zurück in das Allgemeine ginge. Nur
jeder vierte erfüllte den Bekleidungswunsch des Zentralrats. Repressalien für
freizügig geäußerte Meinungen in Schwerin sind bis heute nicht nachgewiesen,
obwohl das Ministerium für
Staatssicherheit Spitzel unter den Talenten hatte, Hans Brinkmann, Hannelore
Becker, Gabriele Eckart seien hier erwähnt.
Mathilde Dau teilte mit, daß sie noch lange
nach dem Ende der DDR und damit auch des Poetenseminars Post von ehemaligen
Teilnehmern erhielt, in der sie zu hören bekam, wie außerordentlich bedauerlich
es sei, daß es nicht immer so sein könnte wie in der Republik. Ausgeblendet
blieb in allen Befragungen, daß in dieser Republik für ein „unbedachtes“
Gedicht der Tatbestand der staatsfeindlichen Hetze existierte, jener
berüchtigte § 106 StGB der DDR, der mit U-Haft, Verurteilung, Gefängnis drohte.
Diese
Möglichkeit kam für die Schweriner
„Vorzeigeseminare“ nicht in Betracht.
Reglementierungen
Im Jahr 1974 reiste die junge Geraer
Delegation mit ihrem Vorsitzenden Lutz Rathenow zum 5. Zentralen Poetenseminar
an. Der Auftritt machte Furore. Der Jenaer Wäschereiarbeiter Bernd Markowsky,
der Delegationsleiter Lutz Rathenow, der Philosophiestudent Siegfried Reiprich,
Wolfgang Hinkeldey und Udo Scheer reisten gut gestimmt in Schwerin an.
Markowsky probte, seinen Programmbeitrag singend, auf der Straßenbahnfahrt zum
Schloß. Auch die Geraer Gruppe wurde einem Seminarleiter, in ihrem Fall Hannes
Würtz, zugewiesen. Dann ging es darum, wer Lyriker war, wer mehr Prosa schrieb
oder sich mit Dramatik beschäftigte. Unter Leitung von Würtz las die Geraer
Gruppe die eigenen Werke zunächst vor und bewertete sie gegenseitig. Dann
folgten halböffentliche Lesungen in Schulen, und Betrieben.
Die Geraer Gruppe las vor einer
Armeeeinheit. Unter anderen trug Udo Scheer dort das Gedicht „Sicher“ vor, das
Hannes Würtz besonders gefallen hatte. Der Anfang des Gedichts lautet: „Sicher
/ spielt jede mauer / jung und glatt spielt jede mauer / mit dem wind.“ Am Ende
handelt das Gedicht von einem unausgesprochenes Etwas, „das dann wächst / das
dann drauf wächst / zu den büschen sich auswächst / die wachsen zu / darüber /
irgendwann.“ Dieses Gedicht „Sicher“ markiert den Auftakt für „das
ereignisreichste Jahr“.[14] Die damals direkt
Beteiligten sprachen mit dem Verfasser über die Vorgänge.[15]
Kathrin Schmid: Als im Bauernhof Mues Bernd
Markowsky auftrat. Da war ich dabei, da habe ich im Publikum gesessen, und ich
fand das ganz großartig, was der machte, ohne das zu verstehen.
Hannes Würtz: Den hatte ich selbst in der
Gruppe. Wir mußten zu einer Armeeeinheit, irgendwo auf dem Berge; und da war
Markowsky schon unterwegs, der sang schon in der Straßenbahn.
Udo Scheer: Es war ’ne seltsame Atmosphäre.
Die Soldaten waren dahin delegiert, die mußten eben dort sitzen, die
interessierten sich einen … für Lyrik, und dann kam ne Frage nach Leserbriefen
und Lyrik, und Markowsky nahm eine dieser Zeitschriften, Armeerundschau, blätterte durch
und fand in einem Gedicht, daß die MP die Braut des Soldaten sei. Und Markowsky
sagte: Das ist Pornographie für mich.
Hannes Würtz: Markowsky hat dann irgendwo
die Leute aufgefordert, ihre Waffen
wegzuschmeißen.
Udo Scheer: Es gab dann so ’n kurzen
hitzigen Disput. Bis einer der Offiziere aufsprang,
rauslief und wiederkam und meinte, wir
könnten das Gespräch draußen fortsetzen. Das war also ein erster kleiner Eklat.
Hannes Würtz: Da hat die Armee natürlich einen
Bericht gegeben. Und dann ging es abends noch weiter.
Lutz Rathenow: Bernd Markowsky sang auf
einer öffentlichen Veranstaltung zwei Kinderlieder von Wolf Biermann.
Udo Scheer: „Francois, der Friedensclown“,
ein wunderschönes hübsches Liedchen, ohne den Verfasser zu nennen, der öfters
auch bei uns in Jena war. Heinz Kahlau, kriegte das mit – Heinz Kahlau war mit
Biermann bis ’65 befreundet, bis der verboten wurde, und hat sich dann von ihm
distanziert.
Rundfunk der DDR: Könnte ein Volk den
Absturz vertragen von Goethes „Edel sei der Mensch, hilfreich und gut“ zu
Biermanns Reimerei „Es war einmal ein Mann, / der trat in einen Scheißhaufen“?
Bei einem solchen geistigen Absturz, muß sich eine humanistische Nationalkultur
den Hals brechen. Unweigerlich. Was aber ist an Biermann zu verunglimpfen, was
er nicht selbst schon längst verunglimpft hätte?
Udo Scheer: Und er wollte auf die Bühne und
wollte Markowsky runterzerren und ihm verbieten, weiterzusingen.
FDJ-Funktionäre haben das verhindert, er durfte weitersingen.
Lutz Rathenow: Die entsprechenden
Mitarbeiter des Zentralrats der FDJ sind offenbar gebildete Menschen, sie
kennen auch die Literatur, die nicht veröffentlicht wurde in der DDR, und haben
sofort gemerkt: Das ist Biermann. Aus meiner Erinnerung her hat sich da Heinz
Kahlau rasch als Mahner da in Pose geworfen und das dann weitergemeldet, und
dann gab es eine Nacht lang Gespräche. Jeder allein, dort zwei
Gesprächspartner, und ich hatte irgendeinen Autor aus Berlin und noch einen
älteren verdienten Autor aus Nicht-Berlin, und ich sollte mich irgendwie von
dem Auftritt distanzieren.
Udo Scheer: Wir in unserem demokratischen
Selbstverständnis damals sagten: Nö, das machen wir nicht. Also wenn, dann
wollen wir das vor der ganzen Gruppe diskutiert haben, vor allen Teilnehmern.
Und wenn die Mehrheit der Meinung ist, daß Markowsky gefehlt hat, dann muß er
das Seminar verlassen, ansonsten weigern wir uns, seinem Ausschluß zuzustimmen.
Hannes Würtz: Und da wurden die Leute dann
nach Hause geschickt.
Lutz Rathenow: Am Morgen wurde uns dann
kundgetan, daß Bernd Markowsky das Gelände verlassen müsse, daß er verboten
ist, daß er nicht mehr teilnehmen darf, er ausgeschlossen wird, er kriegte
Hausverbot.
Udo Scheer: Markowsky fragte: Wie weit geht
dieses Gelände? Das Gelände geht so
weit, daß du ins Auto einsteigst und von
hier verschwindest.
Lutz Rathenow: Da solidarisierten wir uns.
Danach, sagte Kathrin Schmidt im Interview[16],
sei es unterschwellig und in jedem folgenden Poetenseminar darum gegangen, daß
das nie wieder geschehen dürfe. Nicht alle eingeladenen Talente sahen die
Seminarwoche freilich dermaßen kritisch.
Für das Gros der geladenen Poeten sah die Sache sogar anders, positiver,
aus. Auf dem Weg nach Schwerin zu sein
bedeutete möglicherweise, alsbald zu den gelesenen Autoren und Autorinnen der
DDR zu gehören.
Gruppensound und Solostimme
Zunächst die Redner. Sie gehörten bei den
Poetenseminaren zu den Funktionären. Die Redeinhalte waren abgesicherte, auf
das formale Ziel der Einbindung der jungen aufstrebenden
Intelligenz in den Staat hin gebaute
Werbetexte. Die Grade zwischen Plauderton (Hartmut König), freundlich
formuliertem Duktus (Klaus Höpcke) oder Dozierendem (Mathilde Dau) zeigen die
unterschiedliche Repräsentanz und Stimmlagen der Vereinnahmungswoche in
Schwerin. Es gab freilich keine gänzlich einheitliche Ausrichtung.
Trotz ihrer Staatstreue zeigten sich auch
bei Funktionären in anderen Aufgabenbereichen
ganz unterschiedliche Ambitionen. Dr.
König, als Sänger, Texter, Komponist und Leiter des die Singebewegung
anführenden „Oktoberklubs“ wohl dazu geeignet, baute auf „einen guten Draht“,
zeigte sich von „seinem Charakter her als Kumpeltyp“.[17] Philipp Dyck,
verantwortlich für die Organisation der
Poetenseminare, sorgte seinerseits dafür, daß die Empfehlungen der Staatssicherheit
betreffs der „Herauslösungen“ kritischer Teilnehmer nicht umgesetzt wurden. Die
Herausgeber des erwähnten täglichen Kritikorgans Rote Feder, von manchem spöttisch
„Poetenbummi“ genannt, wurden von Uli Kolbe in seinem Text in der im Auftrag
des Zentralrates der FDJ von Waltraud Böhm und in dem als
Gedichte-Prosa-Auswahl von Hinnerk Eichhorn herausgegebenen Jubiläumsband Hoch zu Roß ins Schloß derart
porträtiert: „Die sich damals die Sache ausdachten, waren Enthusiasten. Und
nicht weniger engagiert bemühten sich alle bisherigen Redaktionsjahrgänge, den
Seminarteilnehmern Begleiter, Informator, Chronist, Denkanstoßer zu sein, dabei
auch den Spaß nicht zu kurz kommen zu lassen.“[18] Zwecks Einbindung
des Poetennachwuchses wurde mit Preisen und Auszeichnungen nicht gespart,
„Gelungenes“ ausführlich im Neuen
Deutschland wiedergeben. Auf die zunächst 1970 und 1971
erschienenen Sammlungen von Gedichten im Sonderheft
Poetenseminar etablierte man im Verlag des Poesiealbums –
für neunzig Pfennige dreißig Seiten Lyrik – im Format einer eigenen Reihe. Die
Hefte waren jedes Mal schnell vergriffen. Die Stimmung war zu diesem Zeitpunkt
noch enthusiastisch, gläubig, auch bisweilen hymnisch.
Eine der großen Ausnahmen mit eigener
Stimme war Jürgen Fuchs mit seinem im Sonderheft
Poetenseminar 1971 abgedruckten Gedicht im Stile von
Johannes Bobrowski. Das Gedicht enthält sich jeder Pose. Jürgen Fuchs ist schon
der stille, aber insistierende
Beobachtern mit eigenem Vokabular.
Seminaristen wie Fuchs waren freilich Ausnahmen. Das Gedicht „Nagasaki“ zeigt
das: Warnung Wort / Wollt hören / Und bitte Leben“ will sagen: Nehmt mir meine
Stimme nicht, sie gehört mir. In den insgesamt zwanzig Poetenseminaren von 1970
bis 1989 – nicht neunzehn, wie bisher häufig und auch vom MfS geschrieben –
gehörte Jürgen Fuchs ganz ohne Zweifel zu den herausragenden Solostimmen.
Trudelnd dem Ende entgegen
Das Protokollant des 19. Seminars hielt
fest: „Der Inhalt des von den Teilnehmern mit lang anhaltendem Beifall
angenommenen Grußschreibens an den Generalsekretär des ZK der SED und
Vorsitzenden des Staatsrates der DDR, Erich Honecker, ihre politischen Haltungen
und Argumentationen in den Seminargruppen sowie Diskussionen mit dem
Stellvertreter des Ministers für Kultur, Klaus Höpcke, sowie einer Delegation des
Sekretariats des Zentralrates der FDJ und vor allem ihre vorgelegten
schriftstellerischen Proben widerspiegeln ein klares politisches wie
künstlerisches Bekenntnis zu ihrer sozialistischen Heimat, zur Politik des
VIII. und IX. Parteitages der SED. Dabei wurde zugleich deutlich, daß der
bedeutsame Dialog, den Genosse Erich Honecker im Juni 1979 mit Kultur- und
Kunstschaffenden führte, auch auf die jungen schriftstellerischen Laienschaffenden
ausstrahlt und ihr Vertrauen in die revolutionäre Entwicklung bestärkte. Der
Beschluß der Berliner Organisation des Schriftstellerverbandes über den Ausschluß
von Mitgliedern [gemeint waren Jurek Becker, Günter Kunert und andere; [A.R.],
die die Statuten des Verbandes durch Angriffe und Verleumdungen gegen die Republik
auf das gröblichste verletzten, wurde von den jungen Poeten in vielen
Gesprächen begrüßt.“[19] Im weiteren führt
der Protokollant aus, daß „die literarische Aussagekraft weiter gewachsen“ sei,
der Zentralrat den Entwicklungsweg der begabten jungen Talente weiter fördern
werde, die nach seiner Auffassung besten Arbeiten in seinen Publikationsorganen
und über Veröffentlichungen des Verlages „Neues Leben“ einem „breiten
Lesekreis“ zugänglich machen werde. Der Staat hielt seine Angebote stabil.
Das alles änderte sich schlagartig ab dem
Jahr 1983. Kurz nach dem Dreimilliardenkredit
– vom bayerischen Ministerpräsidenten Franz
Josef Strauß an den Generalsekretär des Zentralkomitees der DDR Erich Honecker
übergeben – begann die unpoetische, unliterarische Ausreisebewegung in der DDR,
die auch auf das Klima in den Poetenseminaren durchschlug. Die Dresdner
Dichterin Undine Materni erfuhr das nach der Lesung ihres Gedichts: „Es ist
nur, daß ich meinen Namen / daß ich einen Namen in den Wind mit Schaudern sage
/ und daß die Axt sich legt mir zwischen Sinn und Wort. / Es wächst die Bitternis wie eine böse
Rose, / der Sommer kommt / nicht mehr in diesem Jahr, / der Weg zum Wald bleibt
/ unbegangen. // Und schweigend leg ich / meine Hand in meine Hand, / ein
Treffen weiß und / ungewiß in fremdem Land“. [20]Das
reizte derart, daß „wirklich und wahrhaftig in einem dieser Seminare jemand
aufstand“ und die schrie, „er habe die
Schnauze voll von diesen Ausreisegedichten“[21]Materni:
„Ich, die ich aus der Provinz kam, die ich noch nie ’nen Gedanken daran
verwendet hatte, auszureisen, ich wahr
ehrlich perplex, ne, da fehlten mir die Worte.“[22]
Auch gestaltete sich die Zusammenarbeit zwischen FDJ und MfS durchaus
kontrovers. In den Akten des Zentralrats der FDJ im Bundesarchiv in Berlin
findet sich kein Hinweis auf eine Zusammenarbeit mit dem MfS. Der fand sich in
einem bisherigen Umfang von 138 MfS-eigenen Berichtseiten bei der BStU. Zitat:
„Nach erfolgter Auswahl der Teilnehmer am Poetenseminar und nach Benachrichtigung
dieser Personen durch den FDJ-Zentralrat erfolgte eine Mitteilung über den
teilnehmenden Personenkreis an dem […] Poetenseminar durch die Hauptabteilung
XX an die Diensteinheiten der einzelnen Bezirksverwaltungen. Durch verschiedene
Diensteinheiten wurde die Hauptabteilung XX/2 ersucht, Personen, die durch den
FDJ-Zentralrat als Teilnehmer zum Poetenseminar nach Schwerin delegiert wurden,
aus dem Teilnehmerkreis herauszulösen. Durch den Zentralrat wurde keine dieser
Herauslösungen realisiert.“[23] Im Verhältnis
zwischen Zentralrat und Staatssicherheit überwog in der institutionellen Hierarchie
der Zentralrat, der allein der SED gegenüber rechenschaftspflichtig blieb. Das
MfS spielte wohl eher die Rolle des Bodyguards, auf dessen Anwesenheit man zwar
baute, dessen Meinung jedoch nicht immer gefragt war. Wie die Stasi an die
Informationen kam, läßt sich nur vermuten. Kerstin Hensel, heute Professorin
für Poetik, fand in ihren Akten Originale einiger ihr seinerzeit in Schwerin
abhanden gekommener Gedichte wieder. Im Stasi-Aufgebot der Informanten
arbeiteten damals namhafte Autoren wie Hermann Kant und Heinz Kahlau und auch im
Aufgebot der nach Schwerin geladenen jungen Talente.
Wie bisher ausgeführt, galt das Zentrale
Poetenseminar als offenes Podium. Das MfS, in der Funktion des politischen
Bodyguards, versuchte Störungen einzuschränken. Die vorab vollzogenen
Evaluationen führten in zahlreichen Fällen nicht zum Erfolg, im Fall des in
Suhl lebenden Schriftstellers Holger Uske kam es nicht zur gewünschten, Herauslösung“.
Die Bezirksverwaltung für Staatssicherheit Suhl, Abteilung XX. Ministerium für
Staatssicherheit meldete der Hauptabteilung XX nach Berlin: „Nach vorliegenden
nicht bestätigten inoffiziellen Hinweisen soll der Uske, Holge […] zum 11.
Zentralen Poetenseminar als Berater bzw. Seminarleiter eingesetzt werden. Uske,
Holger wird ebenfalls vorgangsmäßig bearbeitet; durch ihn wurden bei der Lesung
eigener literarischer Arbeiten zersetzende und feindliche Positionen und
Ideologien vertreten und verbreitet. U.a. ließ er sich 1980 nachkonfirmieren.
Ich bitte zu veranlassen, daß Uske, H. aus dem 11. zentralen Poetenseminar der
FDJ herausgelöst wird.“[24] Holger Uske,
damals im Elektrogerätewerk Suhl beschäftigt, mit einer Freistellung zur Seminarwoche
vom Generaldirektor vorab belobigt, fuhr trotz der erhaltenen Ausladung nach
Schwerin. Er tat so als habe er den ablehnenden Bescheid gar nicht bekommen.
Man zeigte in dieser Phase ein neues
Selbstvertrauen und Humor, wie folgendes Zitat aus einem Auswertungsprotokoll
des MfS in Berlin, vom 11. September 1986
beweist: „Die Durchführung der Seminare und Veranstaltungen P. verlief ohne Besonderheiten.
Eine Ausnahme bildete die Seminargruppe des Schriftstellers Walter Flegel, der
als NVA-Offizier und Autor von Büchern über die NVA bei einigen Teilnehmern auf
‚Ablehnung stieß. Sie nahmen an den Seminaren mit Flegel nicht teil und sahen
sich stattdessen lieber Sehenswürdigkeiten in Schwerin an.“[25] Zu diesem Zeitpunkt etwa kam die
Prenzlauer-Berg-Szene ins Gespräch.[26] Eine andere Welt
für „Gegenbewegungen“ tat sich auf. In einer MfS-Information über das 19.
Zentrale Poetenseminar, „Streng vertraulich! Um Rückgabe wird gebeten!“ wurde
festgestellt, daß es seitens der Organisationsbüros der FDJ kaum mehr einen
merklichen Einfluß auf die „Diskussionsinhalte in den Veranstaltungen“ gab.
„Eine Reihe von Teilnehmern“ sei auf offene Distanz zu den FDJ-Funktionären
gegangen. Es gab Äußerungen in internen Diskussionen, die die FDJ als „im
Zeichen der untergehenden Sonne“ charakterisierte. Die Information schließt mit
der zusammenfassenden Einschätzung, daß sich das Zentrale Poetenseminar der FDJ
„von seiner ursprünglichen politisch-inhaltlichen Aufgabe, der
politisch-ideologischen Erziehung junger Schreibender im Sinne der Kulturpolitik
der SED, stark entfernt hat“.
In: Zeitschrift des Forschungsverbundes SED-Staat, 19/2006, S. 61f.
[1] 1 Und Mut gehört zum
Wort. Schüler schreiben. Erste Versuche. Hrsg. im Auftrag des
Kreiskulturhauses Saalfeld.
Genehmigungsnummer: Nr. 212/64,1964, S. 5 f.
[2] Reitel, Axel:
Jugendstrafvollzug in der DDR am Beispiel des Jugendhauses Halle. Berlin 2006,
S. 10.
[3] Schnappauf,
Dietrich: Und Mut gehört zum Wort. In: Und Mut gehört zum Wort, S. 11.
[4] Das Interview fand
am 29. Januar 2004 in den Räumen des Kratschmer-Würtz-Archivs der
Friedrich-Schiller-Universität Jena statt. Vgl. auch Edwin Kratschmer:
Zwiegesicht. Stationen & Spiegelungen. Jena 2000, S. 51-83. 64.
[5] SAPMO-BArch, DY/24, Nr. 13/70
B 8.
[6] Interessant ist vielleicht,
daß der „Oktoberklub“, der unter dem Bandnamen Hootenanny begann, kurz vor dem
Verbot stand, sich dann besann, der Gängelei nachgab und, mit neuer Erlaubnis
versehen, sich als „Oktoberklub“ gründete.
[7] Vgl. Interview Dr. Kratschmer.
[8] Ebd.
[9] Ebd.
[10] Interview mit Richard
Pietraß vom 23.4.2004.
[11] Ebd.
[12] Ebd.
[13] Interview
mit Undine Materni vom 26.1.2004 in Dresden.
[14] Das Interview mit Hannes
Würtz fand 2004 Berlin statt.
[15] Reitel, Axel: Junge Poeten zum Lernen
gebeten. Feature, DLR Kultur, 2005.
[16] Das Interview mit Kathrin
Schnidt fand 2004 in Berlin statt.
[17] Ebd.
[18] Schmidt,
Kathrin: Im Seminar. In: Hoch zu Ross ins Schloß. 15 Jahre Poetenbewegung der
FDJ.
Berlin
1986, S. 106.
[19] SAPMO-Barch, Zentralrat der FDJ, Zentralarchiv, DY/24,
Nr. 112227.
[20] Vgl. Axel Reitel, Junge
Poeten zum Lernen gebeten, Radiofeature, Deutschlandradio Kultur, 2005.
[21] Ebd.
[22] Ebd.
[23]BStU, ZA, MfS HA XX, Nr.
7321.
[24] OV „Kessel“, Privatarchiv
Holger Uske.
[25] BStU, ZA, MfS HA XX/9, Nr. 155.
[26] Interview mit Mathilde Dau
fand 2004 in Berlin statt.
* Adam Zajakala, Pegasus: http://www.google.de/imgres?q=Pegasus&hl=de&biw=1366&bih=568&gbv=2&tbm=isch&tbnid=rnekkSuZGrM6zM:&imgrefurl=http://www.sito.org/cgi-bin/egads/showart%3Fshow%3Dadz.0010&docid=0Wjg30qbDlZ0eM&imgurl=http://www.sito.org/id/adz/pegasus.jpg&w=400&h=518&ei=FlyeT-vDCIretAahi-XbCQ&zoom=1&iact=hc&vpx=952&vpy=199&dur=5622&hovh=256&hovw=197&tx=127&ty=158&sig=113882409498196281190&page=1&tbnh=150&tbnw=119&start=0&ndsp=13&ved=1t:429,r:11,s:0,i:168
* Adam Zajakala, Pegasus: http://www.google.de/imgres?q=Pegasus&hl=de&biw=1366&bih=568&gbv=2&tbm=isch&tbnid=rnekkSuZGrM6zM:&imgrefurl=http://www.sito.org/cgi-bin/egads/showart%3Fshow%3Dadz.0010&docid=0Wjg30qbDlZ0eM&imgurl=http://www.sito.org/id/adz/pegasus.jpg&w=400&h=518&ei=FlyeT-vDCIretAahi-XbCQ&zoom=1&iact=hc&vpx=952&vpy=199&dur=5622&hovh=256&hovw=197&tx=127&ty=158&sig=113882409498196281190&page=1&tbnh=150&tbnw=119&start=0&ndsp=13&ved=1t:429,r:11,s:0,i:168