Sonntag, 27. April 2014

Radionterview - Axel Reitel über sein Feature "Hass auf Heimat"

Interview 

Axel Reitel über sein Feature "Hass auf Heimat - die rechte Opposition der DDR " 


6'22''






Foto: Ule Kamal Mägdefrau, 2013

Ursendung: 12. Oktober 2011, MDR-Figaro, Blick auf den Abend Das Interview ist auch nachlesbar in:
"Nachzensur  - DDR und Osteuropa zwischen Revolte und Reaktorkatastrophe. Fünf Features". Mit einem Vorwort von Prof. Dr. Manfred Wilke. Verlag Dr. Köster. 168 Seiten. 14,80 Euro

ISBN: 978-3-8957-842-4

Veröffentlicht: 13. Dezember 2013



Aus Rezensionen:

"Bilder deutscher Geschichte" - Freie Presse

"...brillante Texte" - www. weltexpress.de

"Buch des Tages" - B.Z.


Vielen Dank und bleiben Sie dran!

Samstag, 26. April 2014

Zitiert: "Deutsche, ihr müsst wieder Abschreckung lernen!"

Deutsche, ihr müsst wieder Abschreckung lernen!
Europa sollte geeint handeln. Und Deutschland muss verstehen, dass Diplomatie nicht alles ist. Mit Russland nur zu reden, hilft nicht weiter. Denn es will die EU und die Nato destabilisieren. Von Anne Applebaum
Und doch bin ich mir nicht sicher, ob alle Deutschen sich erinnern – oder erinnern wollen –, wie diese Kriege, die Gewalt und der Genozid letztlich zu einem Halt kamen.Hat Deutschland die Lektionen der Geschichte des 20. Jahrhunderts gelernt? Wenn ich darüber nachdenke, merke ich: Die Frage ist absurd. Es gibt kein Land, das mehr Denkmäler baute, mehr Bücher schrieb und mehr öffentlich und privat an seiner Rolle in den Kriegen, angesichts der Gewalt und des Völkermordes des 20. Jahrhunderts litt.
Der Zweite Weltkrieg wurde nicht dank Diplomatie beendet, und Hitler hat sich auch nicht aus Polen zurückgezogen, nachdem dies die Vereinten Nationen gefordert hätten. Genauso wenig wurde der Holocaust gestoppt, weil das Nazi-Regime dann doch von der Weisheit des Internationalen Rechts überzeugt wurde.
Nein, da muss man schon klar und deutlich sein: Hitlers Herrschaft brach zusammen, weil einige mächtige ausländische Armeen in Deutschland einmarschierten und die Wehrmacht besiegten. Mit Diplomatie hatte das nichts mehr zu tun.
Ostpolitik war gut, US-Raketen waren besser
Das gleiche gilt für den Kalten Krieg. Ich bin froh darüber, dass die Deutschen immer noch die Erfinder der Ostpolitik feiern, jene Männer, die still und leise hinter den Kulissen wirkten, um das Leben der Menschen in der östlichen Hälfte Deutschlands zu erleichtern oder anderen zur Flucht zu verhelfen.
Aber es war nicht die Ostpolitik, die in diesem ein halbes Jahrhundert geteilten Deutschland die Russen aus Westdeutschland und dem Rest Westeuropas zurückhielten. Nein, auch hier sage ich klar und deutlich: Die Rote Armee wurde durch eine große Anzahl amerikanischer Soldaten, Waffen, Panzer und Nuklearwaffen abgeschreckt. Mit Diplomatie hatte das auch nichts mehr zu tun.
Seither möchten Deutsche gerne glauben, dass die Welt sich verändert hat. Wie alle Europäer ziehen deutsche Politiker die Diplomatie der nuklearen Abschreckung vor.
Und die Deutschen sind in der Tat gut in Diplomatie: In der jüngsten Ukraine-Krise schickte Bundeskanzlerin Merkel diverse Unterhändler nach Kiew, sprach mehrmals telefonisch mit Putin, versuchte alles, die Krise friedlich zu beenden und die Russen zu überzeugen, innerhalb der Grenzen des internationalen Rechtssystems zu agieren. Unglücklicherweise scheiterte sie damit, aber nur, weil niemand hätte erfolgreich sein können.
Russland hat nicht der Gewalt abgeschworen
Denn die Wahrheit ist die: Auch wenn Deutschland der Gewalt abgeschworen hat, heißt das nicht, dass Russland selbiges getan hätte. Und nur weil die Deutschen sich an das Völkerrecht halten, muss der .Russe dies nicht tun.
Russland ist nicht nur am internationalen Recht nicht interessiert, Russland will es zerstören. Warumannektierte Putin die Krim, statt den Konflikt, so wie er es im Falle Abschasiens und Südossetiens tat, in einem Schwebezustand zu belassen?
Er tat so, weil er beweisen wollte, dass alle Regeln, nach denen Europa und besonders Deutschland in den letzten 60 Jahren lebten, nicht länger gelten. Er will das Vertrauen, das die Europäer in ihre Grenzen haben, destabilisieren. Er will, dass all die Pakte, Verträge und Vereinbarungen, die Europa nach 1945 und 1989 befriedeten, von uns selbst hinterfragt werden.
Er will auch alle Institutionen, die Europa nach 1945 und 1989 aufbaute, unterminieren. Besonders die Nato. Lange vor den Unruhen in der Ukraine haben russische Militärs die Staaten der Ostsee provoziert, um deren militärische Stärke zu testen.
Schröder und Berlusconi haben Putin geholfen
Letztes Frühjahr flog die russische Luftwaffe einen Scheinangriff gegen Schweden und kam der schwedischen Luftwaffe bei den Gotland Inseln sehr nah.
Finnland wurde mehr oder weniger unverschleiert gedroht, den baltischen Staaten entzog man Industriegeschäfte und ließ verlauten, man plane oder habe bereits Langstreckenwaffen an der westlichen Grenze installiert – mit Ziel: Deutschland. Sinn dieser Spiele und Manöver ist es, den Eindruck westlicher Schwäche zu erwecken. Selbiges geschah mit der Annexion der Krim.
Und natürlich will Putin in erster Linie die Europäische Union destabilisieren, weil sie die einzige Organisation ist, die seine Hauptziele verhindern kann: Europa weiter von russischem Gas abhängig zu halten und korruptes russisches Geld anzunehmen.
Ist Europa uneins, dann wird es für ihn ein leichtes Spiel. Mit Geschäftsbeziehungen und politischen Allianzen wie zu Gerhard Schröder und Silvio Berlusconi ist ihm dies in den letzten Jahren recht gut gelungen.
60 Jahre Frieden und Wohlstand für Deutschland
Diplomatie kann auf diese massiven Angriffe nicht die Antwort sein. Nur als Ganzes kann Europa eine neue Energiepolitik entwickeln, die unsere Abhängigkeit von russischem Gas mindert.
Gesamteuropa kann auch Gesetze zum freien Handel erlassen, die Putins Politik des punktuellen Boykotts verhindern. Und natürlich kann Europa Antikorruptionsgesetze auf den Weg bringen und verhindern, dass russisches Geld und problematisches Geschäftsgebaren Europas Finanzinstitutionen aushöhlen.
Aber weitaus wichtiger ist, dass Europa die Nato wiedererstarken lässt, damit diese ihre Truppen an die östlichen Grenzen stellt, um Putin davon abzuhalten, nach der Ukraine auch noch das Baltikum, Polen, Rumänien und andere Länder zu destabilisieren.
Alle europäischen Institutionen haben Deutschland in den letzten 60 Jahren Frieden und außergewöhnlichen Wohlstand gebracht. Will Deutschland dies alles verteidigen, braucht es nun doch mehr als nur Diplomatie.
Aus dem Englischen von Andrea Seibel.

Freitag, 25. April 2014

Live-Mitschnitt: BUCHPREMIERE: MAUERKRIEGER. AKTIONEN GEGEN DIE MAUER IN WEST-BERLIN 1989


Hörens-und sehenswert!

Live-Mitschnitt: 





BUCHPREMIERE: MAUERKRIEGER. AKTIONEN GEGEN DIE MAUER IN WEST-BERLIN 1989

Kategorie: Wissen live

MI, 05.03.2014 - 19:00 UHR
BUCHPREMIERE: MAUERKRIEGER. AKTIONEN GEGEN DIE MAUER IN WEST-BERLIN 1989

Buchpremiere im Gewölbe der ehemaligen »Oswald-Berliner-Brauerei«, 
Brunnenstraße 143 am U-Bhf. Bernauer Straße, 13355 Berlin. 

Begrüßung: 
Prof. Dr. Axel Klausmeier 
(Stiftung Berliner Mauer) und 
Dr. Christoph Links (Ch. Links Verlag) 

Im Gespräch: 
Frank Willmann und Raik Adam 
Moderation: Dr. Kay Kufeke 
(Stiftung Berliner Mauer) 

Mit freundlicher Genehmigung der Stiftung Berliner Mauer, des Verlages Ch. Links, der Gedenkstätte Notaufnahmelager Marienfelde, Frank Willlmann, Raik Adam, Axel Reitel.

Mitschnitt und Video: Axel Reitel

Alle Rechte der Fotos bei Raik Adam

Ole Gic, Frank Willmann  (Hg.), Mauerkrieger, Aktionen gegen die Mauer in West-Berlin 1989, Verlag Ch. Links (VÖ: 24. Februar 2014), ISBN: 978-3-86153-788-5, 128 Seiten, zahlreiche Abbildungen, 14,90 Euro


Vielen Dank und bleiben Sie dran!


Mittwoch, 16. April 2014

Sogar in New York ausleihbar: Seelenbrennen. Gespräche mit dem Ausnahmemusiker Reinhard Fissler


Vor dreizehn Jahren,
im Frühjahr 2004,
fanden die legendären Buchsessions
mit dem Ausnahmemusiker
Reinhard Fissler

statt




Vor dreizehn Jahren fanden bei Reinhard Fissler in Berlin - Bohnsdorf die Buchsessions über sein Leben als Musiker und ALS - Erkrankten statt. 

Die Sessions umfassten am Ende sechs CDs. 
Am 1. Januar 2007 gelangten die Gespräche mit Reinhard schließlich als Buch auf den Markt. 

Trotz Reinhards irreparabler Krankheit ist das eine wahnsinnig schöne und wertvolle Erinnerung. 

Und: "Gut, das es diese Gespräche gab und dieses Buch gibt", lobt nunmehr der Musikverlag & Direktversand Buschfunk das Kind. 

Besuch bei Buschfunk: http://konsum.buschfunk.com/seelenbrennen-ein-leben-fur-die-musik.html

Vielen Dank und bleiben Sie dran!

Samstag, 5. April 2014

Zwischen Wissen und Angst: Gesellschaftliches Sein in brisanten Radiofeatures

Bilder deutscher Vergangenheit 

Rezension


Foto: Jenny V. Wirschky

Der Plauener Schriftsteller Axel Reitel hat selbst geschriebene Features für Rundfunksender in einem Buch zusammengefasst


von Dr. Klaus Walther 


Plauen/Berlin. Geboren wurde Axel Reitel 1961 in Plauen - und früh schon war seine Biografie markant mit Verhaftung in der DDR, Freikauf des Westens, dann Neustart im Vogtland. Nun  lebt er schon länger in Berlin. Das neue Buch hat er Utz Rachowski gewimdet, seinem Freund,  der ähnliche Erfahrungen hat - zwei Vogtländer auf ihrem Weg durch die dunkle Welt. 

Reitel hat für sich das Medium Funk entdeckt, und zwar das Feature, dieses Genre zwischen Realität und Erfindung. Er hat die Texte mit seinen Erfahrungen besetzt, Bilder aus  der deutschen Vergangenheit, nein, nicht jene von Gustav Freytag, sondern nähere  Vergangenheit, dunkle Bilder, Bilder seiner eigenen Erlebnisse. In dem Band  "Nachtzensur" kann maneinige seiner Texte für den Rundfunk nachlesen. 

Es sind  Erlebnisberichte des Autors, angereichert mit Gesprächen, Erweiterungen aus dem Umkreis  der Zeit, der Welt, in der er aufwuchs. Da ist vor allem der schöne Text für Siegfried Heinrich,  jenen legendären Verleger, der den Oberbaum-Verlag für eine kurze Zeitspanne zu einem literarischen Ereignis machte: Dass Heinrich den Weltautor Sandor Márai ins Deutsche brachte, gehört zu seinen verlegerischen Leistungen. Aber auch hier eine Geschichte zwischen Erfolg und Niederlage.

Oder jenes Feature "Freigekauft", das aus der Vergangenheit Reitels kommt, seine Erfahrungen waren die Stationen vieler anderer. Sie kommen zu Wort. Das ist ein Vorzug  dieses Genres: Man hört die Stimmen, die Geräusche, die Angst und Hoffnung bedeuten.  

Reitels Arbeiten entstanden in dem flüchtigen Medium Funk, nun kann man sie lesen, und sie haben dabei nichts von ihrer Brisanz verloren: Die Bilder der Vergangenheit, die Axel Reitel beschwört, dürfen nicht vergessen werden.



Nachtzensur. DDR und Osteuropa zwischen Revolte und Reaktorkatastrophe, 
Köster, 168 Seiten, 14,80 Euro.



Vielen Dank und bleiben Sie dran!

LONDON REVIEW OF BOOKS: Der [irritierende] Kompass der Trauer [der] Judith Butler zum Anschlag der Hamas auf Israel

Ich habe die Übersetzung des irriterenden Text von Judith Butler unkommnentiert geteilt. Wohl dachte ich,  dass Judith Butlers schuldvertaus...