Montag, 15. März 2021

Als das Schreiben noch eine Kultur und kein Kult war: Antonio Pigafetta Die erste Reise um die Welt

 

reciproque#3.2 // Antonio Pigafetta_Die erste Reise um die Welt




Antonio Pigafettas Chronik der ersten Weltumseglung ist mehr noch als ein einzigartiges Zeitdokument. Zum präzisen Blick auf die verschmelzenden Ereignisse gesellt sich feinsinnige Kritik. Die geschieht durch nüchternes Benennen. Der Handel mit feinster Leinwand, Glasperlenschnüren, vergoldeten Bechern aus Glas geht zunächst auf. Auf allem liegt Frieden. Bis der Missionierungsplan greift. Die Missionierung blickt auf die Kolonialisierung Südostasiens. Das kommt nicht gut an. In der Übersetzung Christian Jostmann liegt Antonio Pigafettas beeindruckender Bericht erstmals in Gänze auf Deutsch vor.

Zunächst lässt die Lektüre überraschend entdecken, der ersten unfreiwilligen Weltumseglung zu folgen. Die fünf Schiffe Magellans hatten den Auftrag für Spanien Gewürze in der noch namenlosen westlichen Masse der Ozeane zu finden. Die östliche Richtung hielt vertraglich Portugal in der Hand. Verschiedene Geschicke treiben die Reisenden weiter.

Wenn aber am Zwieback Würmer nagen, das Wasser faulig ist und den Seeleuten der Vitamin-C-Mangel zunächst die Zähne wegreißt, lautet im 16. Jahrhundert das Todesurteil Skorbut. In den 1082 Tagen von 1519 bis 1522 packt sich das Meer das Gros der Expeditionisten um Kapitän Ferdinand Magellan. Der Entdecker überquerte von Spanien aus den Atlantik und sichtet an der lodernden Südspitze Südamerikas eine Durchfahrt zum Pazifischen Ozean. Ob des phänomenalen Flammenmeeres nennt er diese Feuerland. Der Triumph der ersten historischen Weltumseglung bleibt von Beschwernissen überschattet. Von den fünf Schiffen der Flotte kehrt im September 1522 ein einziges zurück und Pigafetta ist einer von gerade achtzehn Überlebenden.

Derweil begleitete das Element Feuer die gesamte Reise als verheerende Kraft. Seit Jahrhunderten greifen „ökonomische Interessen, politische Machtansprüche“ und Missionssucht ineinander. Wird mit Kanonendonner [...]

Zur Rezension in Gänze sowie der Pigafetta-Kritik von Jennifer V. Wirschky  bitte hier entlang bitte: http://reciproque.de/reciproque3-2-antonio-pigafetta_die-erste-reise-um-die-welt  (Stand 15.03.21) 

Axel Reitel

Antonio Pigafetta Die erste Reise um die Welt (erstmals vollständig übersetzt und kommentiert von Christian Jostmann), wbg Edition 2020, 272 Seiten mit 23 farbigen Originalabbildungen, 28 Euro 

Freitag, 5. März 2021

Poetry, Coronakiller: Wieviel Liebe überlebt den langen pandemischen Winter?



                      

Wenn dann doch ein paar Gedanken zu Covid-19 in Versform sich kleiden wollen.  Heute online gestellt in der Rubrik  "Recent Post" der zweisprachigen Zeitschrift Glossen|German Literatur after 1945.  Ich habe mich gefreut. Und möchte diese Freude gern teilen. 

Wieviel Liebe überlebt den langen pandemischen Winter?

Published by  at 3:38 am under Uncategorized

Wieviel Liebe überlebt den langen pandemischen Winter?

 

Bild1

 

Wieviel Liebe überlebt den langen pandemischen Winter?

Wird es heißen,

die Pandemie ist vorüber, die Welt blieb der Liebe treu?

Oder wandelt Vernunft sich zum Zugvogel

und zurückbleibt die Religion Egomanie?

Liegt der Himmel unter deinen eigenen Interessen?

Siehst du in der Politik den tätigen Feind?

Es hieß, der Krieg war vorüber, die Welt verliebte sich neu.

[...]  


Zum Gedicht in Gänze - this way (Link): 

http://blogs.dickinson.edu/glossen/2021/03/05/wieviel-liebe-uberlebt-den-langen-pandemischen-winter/

Bleibt wohlauf!

Und bleibt einander gewogen!




 





Offener Brief: An den Geschäftsführer Lars Kleba, Die Linke Sachsen, und Protestschreiben des P.E.N. Zentrums deutschsprachiger Autoren gegen die Willkürmaßnahme des Oberbürgermeisters von Reichenbach (Vogtland), Henry Ruß

Die Linke Sachsen Lars Kleba Cottaer Str. 6c 01159 Dresden Tel.: 0351 85327-0 Fax: 0351 85327-20 kontakt@dielinke-sachsen.de Sehr geehrter H...