Freitag, 13. September 2024

Offener Brief: An den Geschäftsführer Lars Kleba, Die Linke Sachsen, und Protestschreiben des P.E.N. Zentrums deutschsprachiger Autoren gegen die Willkürmaßnahme des Oberbürgermeisters von Reichenbach (Vogtland), Henry Ruß

Die Linke Sachsen

Lars Kleba
Cottaer Str. 6c
01159 Dresden

Tel.: 0351 85327-0
Fax: 0351 85327-20

kontakt@dielinke-sachsen.de

Sehr geehrter Herr Kleba,

Mit beigefügtem Protestschreiben unseres P.E.N. Zentrums (s.u.) reiche ich noch persönliche eine (jeweils strenge) Dienstaufsichtsbeschwerde und Rüge nach gegen die Willkürforderung des Oberbürgermeisters von Reichenbach/Vogtland (und gegen denselben), nämlich den von den Schülern des Goethegymnasiums aufgestellten Gedankenstein für den weltbekannten Sohn der Stadt, Jürgen Fuchs, unverzüglich abzubauen.

Jürgen Fuchs Foto: Bernd Markowsky


Dieser Vorgang ist insofern unerhört, da Die Linke sich gegen die Diktatur, das Unrecht und die permanente ideologische Kralle der DDR vor Jahren bereits ausgesprochen hat. Genau dieses dunkle Dreigestirn wird jedoch von Herrn Ruß antidemokratisch und gegen unsere freiheitliche Grundordnung eingesetzt.

Herr Ruß betätigt sich hier nebenbei auch ganz offensichtlich als Revanchist, dem es Spaß macht, unter den Schülern des Goethegymnasiums, an dem der spätere Schriftsteller (Rowohlt) und angestellte Diplompsychologe Jürgen Fuchs Abitur gemacht hat, Angst und Schrecken davor zu verbreiten, wie es unserer freiheitlichen Grundordnung gebührt, zu denken und zu handeln. 

Und das, so kommt es unter dem Teppich von Herrn Ruß hervor, im persönlichen Hass auf einen Mann, der ungeheuren Mut in der Diktatur gezeigt hat (und auch in West-Berlin von Herrn Ruß' "Freunden" lebensbedrohlich verfolgt wurde).

Sehr geehrter Herr Kleba,

Wenn von ungeheurem Mut die Rede ist, weiß ich, ausgezeichnet mit der Dankbarkeitsmedaille der Solidarnosc und dem Ehrendiplom des Europäischen Zentrums der Solidarnosc in Gdansk 2016, wie viele andere, über was gesprochen wird.


Ich weiß aber auch, was wieder die Stunde geschlagen hat, wenn Die LINKE heute das Inhumane als Mittel ihrer Politik über das Humane unserer freiheitlichen Grundordnung stellt. Denn genau dies tut der Oberbürgermeister von Reichenbach im Vogtland, Henry Ruß, in dem er mit seinem fadenscheinigen Beschluss gegen den Gedenkstein für Jürgen Fuchs auch insgesamt den Mut von 1989, der aus der Diktatur in die demokratische Weltgemeinschaft führte, gezielt mit Füßen tritt.

Eva Maria-Hagen, Pamela Biermann, Katja Havemann, Jürgen Fuchs, Wolf Biermann, Foto: Bernd Markowsky


Sehr geehrter Herr Kleba,

Dass Herr Ruß, der 1982 am Goethegymnasium das Abitur ablegte, beruflich in die FDJ-Stasi Richtung ging und als DDR-Historiker und DDR-Pädagoge sein Studium an der Karl-Marx-Universität abschloss, müsste nicht vornherein in diese irreparable - zur Aktivität zwingenden -, Feindschaft führen. Und dies dürfte, zumal  nach dem Wahldesaster der  LINKE bei den Landtagswahlen am 01. September 2024, schon gar nicht im Sinn Ihrer Partei auf dem Weg zu einer neuen Stabilität sein.

Deshalb schreiten Sie gegen Herrn Ruß ein! Unverzüglich und sofort!

Fazit: Die LINKE könnte ein Regulativ in unserer parlamentarischen Demokratie sein - tragen Sie das Ihre, tragt das Eure dazu bei - und zwar im größtmöglichen  Umfang gegen jeden despotischen Aktivismus  und aktuell gegen den von Herrn Ruß.

Vorab Dank für Ihr demokratisches Verständnis.

Axel Reitel
Schriftsteller, Lyriker, Komponist (DNB)
Tauroggener Straße 42
10589 Berlin
017624876438
ver.di (VS), GEMA, PEN Zentrum deutschsprachiger Autoren








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