Samstag, 26. Dezember 2020

Grüße innerhalb Europas: Weinachts- und Neujahrsgruß aus Finnland

 Betreff: Weihnachts- und Neujahrsgruß

 

Lieber Axel,

 

der Schnee ist noch nicht aus Europa verschwunden, zumindest nicht aus Finnland:




    Foto: Sirkka   
 

Und hier, aus gegebenem Anlass, ein Video:

 

https://www.youtube.com/watch?v=vCM6mpRL6nU

 

Ein schönes Weihnachtsfest und ein gutes neues Jahr, möglichst Corona-frei, 


wünscht Dir Gabriel

 



PS: Bücher und Persönliches von Gabriel Berger:  


Gabriel Berger (gabriel-berger.de)


Umgeben von Hass und Mitgefühl: Jüdische Autonomie in Polen nach der Schoah 1945-1949 und die Hintergründe ihres Scheiterns eBook: Berger, Gabriel: Amazon.de: Kindle-Shop




Sonntag, 20. Dezember 2020

Das kunstvolle Zitat zum Sonntag: 20.12.2020


                                                                         

Nicht was wir gedacht haben, 

halten wir für einen Verdienst um die Theorie, 

sondern die Art,                    

wie wir es gedacht haben.


Carl von Clausewitz



Bleiben Sie gewogen! Bleiben Sie wohlauf!


Quelle Funktionsbild: https://strifefinal.wordpress.com/2014/02/13/clausewitz-and-cyber-security-towards-a-new-trinity/ (Stand 20.12.2020)

Samstag, 19. Dezember 2020

Gedenken: Jürgen Fuchs 70. Am 19.12.2020 wäre Jürgen Fuchs 70 Jahre geworden. Zwei seiner Freunde erinnern sich


 


         Jürgen Fuchs zum 70. Geburtstag.         

Zwei seiner Freunde erinnern sich



  von 

Utz Rachowski

und 

Axel Reitel


  Foto: Bernd Markowsky|Robert-Havemann-Gesellschaft e.V. 

Utz Rachowski. Sommer 1968

 

Es fällt mit ziemlicher Sicherheit in diese Zeit, und vielleicht war es an einem dieser Mittage, als ich Jürgen Fuchs zum ersten Mal sah. - Oder war es der andere? Denn es gab zwei in der Stadt, die mit langen schwarzen Feincord-Hosen herumliefen, beide mit auffallendem längeren Haar, das tiefschwarz war, ungewöhnlich, ich erinnere es genau, der schwarze Glanz dieser Haare und ungewöhnlich für die Kleinstadt sowieso die Länge, über die Ohren, aber nicht ganz, in die Stirn fallend, „aber nicht zu sehr“. Ich saß auf den Treppen meines Palazzo und staunte. War es der eine, oder war es der andere? Ging da einer zur Schule, am Nachmittag zum Volleyball-Training, oder hatte ein anderer Mittagspause und war Dachdecker, vielleicht Zimmermann. Manchmal sah ich bei einem eine „Schmiege“ oder vogtländisch: „Schmiesch“ aus der Seitentasche der schwarzen Cordhose ragen, einen Zollstock, dann wieder, war es ein anderer?, nichts davon ... Schwarz, aber schwarz ist vielleicht die Farbe, nach der ich suche. Paint it black. Rolling Stones, das war seine Lieblingsgruppe.

          Erst als ich Monate später, im September 1968 auf die Oberschule kam, und ich den einen dort gleich am ersten Tag sah, beim Fahnenappell, als Mitglied des Fanfarenzuges mit Trompete und Blauhemd in Reih und Glied, wußte ich sofort, das war nicht der Dachdecker und Zimmermann. Zollstock, „Schmiege“, „Schmiesch“, schmiegsam, das schien nicht sein Metier zu sein, nicht sein Maß, er stand, seine linke Hand in der Hüfte abgestützt, stieß in die Fanfare gen Himmel und trug bei zu einem ohren­betäubenden Ritual, das ich nicht kannte, das es an unserer Schule nicht gegeben hatte. Ein paar Wochen später ergab sich zufällig ein erstes Gespräch. In der Turnhalle. Die Klasse 12B3, in die Jürgen ging, hatte 9B3 gerade mit drei zu zwei Sätzen beim Volleyball-Turnier der Goethe­-Oberschule geschlagen, und ich war stinksauer, ich war der Mannschafts­kapitän der Verlierer. Ich setzte mich auf eine der längs am Spielfeld stehenden Holzbänke der Turnhalle und senkte den Kopf. „Na, Sexer (abgeleitet von Sextaner, von Sexta) willst du nicht eine rauchen gehen auf’s Klo?“ sagte eine Stimme neben mir. Ich sah auf und erkannte den 12er neben mir auf der Bank, der mich vorige Woche in der Großen Pause auf der Toilette aufgestöbert und beim Rauchen erwischt hatte. Ich kannte ihn schon vom Stadtbild her und wußte jetzt schon, wie er hieß.

„Der Fuchs verpfeift dich nicht, da brauchst du keine Angst zu haben“, sagte ein 
Klassenkamerad zu mir, der ihn von der gemeinsamen Grundschule her kannte. Er sollte recht behalten, „der Fuchs“ verpfiff mich nicht. „Im August habe ich dich gesehen“, sagte Jürgen jetzt grinsend auf der Bank, „du hast eine tschechische Fahne in den Speichen deines Vorderrades gehabt, das hätte schiefgehen können, mit deinem schönen neuen diamant­Rad.“ Wieder lachte er. Auch er hatte mich offenbar in der Stadt schon wahrgenommen. „Hab ich von meiner Oma gekriegt“, sagte ich, „als ich auf die Oberschule durfte.“ „Und die Fahne?“ fragte er. „Aus einer Girlande gerissen, beim Sommerfest.“ „Und wie kamst du drauf?“ „Mein Bruder“, sagte ich, „hat mir alles erzählt, seit meine Eltern geschieden sind, warum dann die Panzer kamen, auch vorher schon, Rudi Dutschke, was im Mai in Frankreich los war.“ „Hat dein Bruder noch den alten Direktor gehabt?“ „Ja“, sagte ich, „noch Buchta.“ „Du mußt aufpassen“, sagte er, „Übel, der neue, ist gefährlich, Kadettenschüler, Major der Reserve, hat gleich Ordnungsgruppen gebildet und rote Armbinden aus­gegeben. Lehrer wie Kießling, Rammler, Werlich, weißt du, von wem die freundschaftlichen Besuch kriegen, im ersten Stock, in dem verriegelten Zimmer, jede Woche?“ „Wirklich, von denen?“ „Du mußt aufpassen, ich habe die Autonummern“, sagte er.

Aus: „Red' mir nicht von Minnigerode“, Dresden 2006

         

Foto: Klaus Reichelt/MDR
An der Göltzschtalbrücke 1994 
(v.l.n.r. Utz Rachowski, der Dichter Uwe Grüning, Jürgen Fuchs)

[Alles schon da, die Farben seines Lebens, abgesteckt die Themen, nach diesem Sommer 1968, als auch durch unsere kleine Stadt tagelang die Panzer der Armeen des Warschauer Paktes gerollt waren, eine nicht enden wollende Schlange aus Metall, ein Geschehnis, das die Atmosphäre dieser Kleinstadt wie eine Naturkatastrophe verändert hatte. Ein Naturereignis. Als ich an die Schule kam, zitterte die Stadt noch vom Sommer. © 2020 Utz Rachowski ]


  Foto: Bernd Markowsky|Robert-Havemann-Gesellschaft e.V. 

Axel Reitel. Sommer 1988 

 

„Hier wartet jemand auf Primo Levi. Hast Du die ‚Pause‘ gelesen? Gut, ich komme gleich herum“, sagte Jürgen. Herum hieß von der psychosozialen Beratungsstelle „Treffpunkt“ um die Ecke, in der Waldstraße, in Moabit, wo er und Lilo sich eine Stelle teilten. Ich war nach oben gegangen, ein Glas Wasser trinken, da rasselte das Telefon.  Wieder auf dem Parkplatz des im Krieg freigebombten Gartenhauses, Emdener Straße 52, legte ich die „Atempause“ auf die Rückbank, sowie das Programmheft „Woyzeck“, mit dem Text „Naschmarkt“ von Utz drin, den hatte mein Bruder Ralf durch die Dramaturgie gebracht.                     

Lindgrün-metallic, die Farbe habe ich mir nicht ausgesucht. Ich kaufte den Gebrauchtwagen, um behutsam zu dem Geld zu sein von der Versicherung, bei der mich Ralf, ohne es zu Gaggern, für den schlimmsten Fall genannt hat. Der war voriges Pfingsten, mit  dem Motorrad bei einem Überholvorgang. Am Regensburger Theater spielte Ralf den Doktor in Büchners „Woyzeck“, „Jim Knopf“, zuletzt die Titelrolle von Fitzgeralds „Der Präsident oder Das Würstchen“.  „Das ist schon völlig ungewöhnlich hier“, sagte der Amberger Kommissar an der Unfallstelle.  Und jetzt muckte die Lenkung des 343iger Volvo.  Auf der Stadtautobahn hielt ich bei 80 Km/h den losen Kupplungshebel in der Hand. Der Weg zurück war aus dem Gedächtnis gelöscht.  Jürgen sah mir direkt ins Gesicht. „Hast du das auch alles bei dem Autohaus angegeben?“  „Klar“, sagte ich. „Die wollten die Kupplung austauschen, jetzt fährt es sich schon besser.“  Die neue Testfahrt endete an der Glienicker Brücke, drüben rechts die Potsdamer Heilandskirche von Sacrow im Schattendasein der Mauer, auf meiner Seite die Freiheit. Irgendein Ruckeln war da aber noch. Wir leuchteten in der Hocke die Abdeckbleche unter den Pedalen ab, die Wasserrohre zur Heizung, die Rohre zum Ausgleichsbehälter.                                            

Unter Jürgens Auto hatten sie eine Bombe hochgehen lassen, als er und Lilo mit den Kindern aus dem Haus kamen. So hatte ich Utz verstanden. Ich hatte aber eine Sperre, in die Richtung zu denken, wir wären jetzt vielleicht alle dran.  Spät im Jahr 1983 drückte mir Utz Jürgens Manuskript „Fassonschnitt“ in die Hand. „Das ist besser als Kundera. Echt.“ Völlig übertrieben, aber das war wie besser als Gott. Viellicht am Tag zuvor hatte ich Jürgen von meiner Wohnung in der Schöneberger Bülowstraße 30 wegen eines seiner Gedichte angerufen. Die „Scheinwerfer“ hatte ich mit grünem Filzstift aus der Anthologie „Neue Lyrik. Neue Namen“ abgeschrieben und neben das  Gewürzregal in meiner Küche, Plauen, Myliusstraße 6, gepappt, wo es bei meiner Verhaftung  am 14. Februar 1981 von einem  der Geheimpolizisten abgerissen wurde. Bei den Verhören fragte einmal der Stasi-Oberleutnant: „Kennen Sie diesen Jürgen Fuchs?“ Und gab gleich die Antwort selbst: „Der macht doch auch nur aus einer Mücke einen Elefanten.“                                                                                       

Myliusstraße 6, Hausseite Melanchthonstraße, obere Erkerwohnung, rechts das Küchenfenster 

 [Über die Geschichte der Vertonung von Jürgens Gedicht "Scheinwerfer" bitte hier: http://blogs.dickinson.edu/glossen/2020/12/18/erinnerungen-an-jurgen-fuchs-zum-70-geburtstag/]

Und völlig schön, im Jahr 1984 fuhr Jürgens Vater mit Aktentasche im Fahrstuhl hoch zu unserer - Susannes, Jennys und meiner - Maisonettwohnung, Neukölln, Nogatstraße 55, und überreichte mir den von Jürgen signierten Rowohlt-Band „Fassonschnitt“. Dann gab es den Briefwechsel, man dachte öfter aneinander. Seine Risographiereihe  „Dialog“ legte es nahe (einmal schickte er auch, wie wir eben alle einmal pleite waren, Susanne, Jenny und mir 100 D-Mark), doch ich war weiterhin wie blöd blockiert in der Richtung, dass wir jenen Scheinwerfern noch immer, und ausgerechnet in Westberlin, ausgeliefert sein könnten. Susanne kam aus Hamburg, Jenny erblickte im noblen Zehlendorfer Krankenhaus Waldfriede das Licht der  Welt. Und doch, im Licht von Scheinwerfern blitzte manches auf und sie erfassten so manches, was der ätzenden Fantasie der Staatssicherheit entsprang. 

1989 aber, Anfang Dezember, fraßen sie, ohne ihre Mauer, nur noch die Straße, und am Theater der Stadt Plauen, wo Ralf und ich, um eine Dekade zeitversetzt, Kulissen schoben, Anne Frank bei mir zum Beispiel, ein Bühnenbild aus Praktikablen, brachte ich eine Lesung für Jürgen, Utz und mich an Rosenmontag 1990 durch die Intendanz. Ich gab ein wenig Gas. „Das knirschte damals“, sagte ich aus dem Fenster. Und musste Jürgen jetzt aber langsam wieder zurückgehen lassen zu seinen Jugendlichen, die genauso Halt brauchten wie Menschen, für die es „Zeit [sei], in die Zelle zurückzukehren“ (Primo Levi, Das periodische System, Süddeutsche Zeitung Bibliothek, Bd. 48:143), wie es für Jürgen, für Utz, für mich, und jeder für sich, einst Zeit war.  Jürgen konzentrierte sich auf das Geräusch. „Da ist nichts zu hören. Hast wohl eine Anleitung zum Wechsel von Kupplungen gelesen.“ „Die hat mir der Autoverkäufer schließlich gegeben“, sagte ich, „aber eigentlich hat der nur schief gegrinst."

PS: Es sollten schriftstellerische Erinnerungsstücke sein, zwei poetische Federbälle. Wer die Arbeit des Schriftstellers, Psychologen und Bürgerrechtlers Jürgen Fuchs kennt, wird sich daran vielleicht einfach erfreuen können. Auch für Jürgen Fuchs galt zuerst der gelungene Text. Wer sich tiefer und ernster einlesen einlesen möchte, dem seien empfohlen die Essays von Utz Rachowski   http://blogs.dickinson.edu/glossen/archive/glossen-42-dec-2016/jurgen-fuchs-kommt-nach-polen/ und Dr. Ernest Kuczyńskihttp://blogs.dickinson.edu/glossen/archive/glossen-44-2019-current-issue/uber-grenzen-hinweg/    Sehens- und beachtenswert ist auch der Filmbeitrag zum Gedenken an Jürgen Fuchs vom Deutschlandradio an seinem 60. Geburtstag: https://www.youtube.com/watch?v=DwrrMdeJoG4

Beitragen möchte ich ebenfalls mein Interview mit Lilo Fuchs im pandemischen Sommer 2020: https://www.kas.de/de/web/die-politische-meinung/artikel/detail/-/content/du-bist-bei-dir-geblieben .

Der langjährige Freund von Jürgen Fuchs, Bernd Markowsky, schafft nicht nur mit so die schönsten und lebendigsten Fotografien von Menschen und Begegnungen, er schreibt auch einen sehr anschaulichen Blog mit ausgesprochen lesbaren Texten: https://www.zeitreissen.com/blog/   und selbstverständlich herrlichen Fotografien. 

  Foto: Bernd Markowsky|Robert-Havemann-Gesellschaft e.V. 


  Foto: Bernd Markowsky|Robert-Havemann-Gesellschaft e.V. (links Lutz Rathenow)

..."sah man bereits den Schatten der tödlichen Krankheit in den Augenringen." (Bernd Markowsky) Rückblick via Facebook-Messenger 17.12.2020.


                                                                  Foto: Bernd Markowsky|Robert-Havemann-Gesellschaft e.V. 
                                                            (v. l. n. r Eva-Maria-Hagen, Pamela Biermann, Katja Havemann, Jürgen Fuchs, Wolf Biermann)


Bleibt Sie gewogen! Bleiben Sie wohlauf! 

Freitag, 6. November 2020

Zeit der Bekenntnisse: Siegfried Lenz

 

LITERATUR

 

Siegfried Lenz

 

 GEISTIGER WIEDERAUFBAU

 

Für Siegfried Lenz ist „Schreiben Rechenschaft vom eigenen Leben geben, Rechtfertigung der eigenen Existenz“. Sein erster Roman erscheint 1951 bei Hoffmann und Campe in Hamburg – hier lebt der Schriftsteller seit der Entlassung aus britischer Gefangenschaft und wird zum international geachteten Autoren, der viele Spuren hinterlässt. Für Helmut Schmidt war Siegfried Lenz nicht weniger als der „Ombudsmann des menschlichen Anstandes“.

 

TEXT: AXEL REITEL

 

Als masurischer Notabiturient zur See in der Kriegsmaschinerie der Wehrmacht, erkennt er, neben der Mitschuld, die wahre Absicht des Gewaltmenschen: in systematischer Weise den Grad der Mündigkeit zu eliminieren. Ende April 1945 gelingt ihm in Dänemark vom Hilfskreuzer „Hansa“ die Desertion. Seine Angst auf der Flucht, das Durchschlagen durch Dänemarks Wälder, spiegeln sich in den bedrückenden Waldszenen jenes ersten Romans Es waren Habichte in der Luft, der zuerst als Fortsetzungsroman in der „Welt“ und im selben Jahr als Buch erscheint.

 

Der Autor der Habichte gilt aufgrund der kristallklar gesehenen menschlichen Reflexe in der Handlung und der unsentimentalen Schilderung des Terrors nicht nur der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ sofort als Leuchtstreifen der „jungen erzählenden Literatur“. Dem Ritterschlag voraus gehen ein abgebrochenes Studium der Philosophie, Anglistik und Literaturwissenschaft an der Universität Hamburg, eine das Studium finanzierende Karriere als Schwarzmarkthändler, sowie ein Volontariat bei der Tageszeitung „Die Welt“. Von 1950 bis 1951 ist Siegfried Lenz dann Feuilleton-Redakteur dieser Zeitung.

 

ZEIT DER BEKENNTNISSE

 

In den 1964 erscheinenden Bekenntnissen eines Schwarzmarkthändlers, Lehmanns Erzählungen, deren Handlungsschauplatz durchweg Hamburg ist, hebt er den abgebrühten ironischen Realismus aus der Taufe, der die atmosphärischen Bekenntnisse des Felix Krull unnachahmlich erdet. „Die Not“, heißt es in den Erzählungen „ist meine schönste Zeit. Schon früh erkannte ich, welche Möglichkeiten der Mangel birgt. Die Knappheit an allen Dingen.“ Ich möchte behaupten, wer immer diesem hell reflektierenden Text durch das Nachdunkel des Nachkriegs folgt, ihn nie jemals vergessen wird.

 

Zudem löst sich Lenz in den Bekenntnissen gänzlich von seinen stilistischen Vorbildern Ernest Hemingway und William Faulkner, die in der Erzählung Lukas, sanftmütiger Knecht noch vordergründig waren. Dabei beißt Lenz sich nicht an der einmal gefundenen Form fest, sondern lässt notfalls Gegebenheiten und die ihnen ausgesetzten Leute zur Form werden, wie in Leute von Hamburg aus dem Jahr 1992.

 

„Schwer ist es, in Hamburg einen Hamburger zu ertappen“, weiß hier Lenz – seit fünfundvierzig Jahren nunmehr Wahl-Hamburger – zu sagen. Und: „Auf eiliger, auf oberflächlicher Suche trifft man nur Krebse, Pinneberger, Bergedorfer, man begegnet den genügsamen Bücklingen einer strebsamen Gesellschaft, Makrelen aus Stade, Ewerschollen aus Finkenwerder, Heringe aus Cuxhaven schwimmen in erwartungsvollen Schwärmen durch die Straßen meiner Stadt, Hummer bewachen mit geöffneten Scheren die Börse, Knurrhähne begeben sich zu einer Konferenz ins Rathaus, man begegnet dem Seelachs und dem Dornhai und verfolgt volkreiche Wanderungen von Dorschen, die zum Hafen hinabziehen. Der erste, sozusagen unbewaffnete Blick findet immer wieder den Meeresgrund, er fällt in Aquariumsdämmerung; das hat schon Heinrich Heine erfahren müssen, als er mit gebildetem Spott und talentierter Melancholie die Leute von Hamburg suchte.“ Später lautet eine biografische Hinzufügung mit etwas weniger Spott, „irgendwo… hänge sein düsteres  Bild“, das Bildnis des Dorian Gray, und es zeige „sein wahres Gesicht“. Und weiter: „Denn natürlich hat man fast fünfzig Jahre lang gearbeitet.“ Das habe „Spuren hinterlassen“.

 

Von jenen fünfzig Jahren als Hamburger Bürger, in viele Sprachen übersetzter Autor und engagierter Kopf, „vom Meer und Küste, Fluss und Hafen, Wracks und Tauchen und dem Glück, einen Fisch zu fangen“, soll des Weiteren die Rede sein. Dabei kündigt sich, vorweggesagt, ein grandioses, ein lieb zu gewinnendes Scheitern an. Den langen Schatten der Vergangenheit auf der ewigen Lust nach der Freiheit, eigene Wege zu gehen, ist der Kampf angesagt.

 

Dabei hat Siegfried Lenz vielleicht das einheitlichste Werk jener großen drei der Nachkriegsliteratur hinterlassen: Grass’ literarisch so hoch liegendes wie umstrittenes Buch Beim Häuten der Zwiebel gehen lange literarische Fehljahre nach der bahnbrechenden Danziger Trilogie (Die Blechtrommel, Katz und Maus, Hundejahre) voraus – umstritten ist das erstgenannte Werk deshalb, weil er erstmals seinen Beitritt in die SS als 17-Jähriger thematisiert, worauf ihm die Ehrenbürgerschaft von Gdansk aberkannt

werden soll.

 

Günter Grass hält sich an seine eigene literarische Meinung über seine Bücher. Und die war nicht die schlechteste. Und Heinrich Böll hält morgendlich den angeleckten Finger in die Luft, ob der Tag zum Schreiben oder zum Lesen gemacht ist. Ansichten eines Clowns und Die verlorene Ehre der Katharina Blum sind Beispiele einer „aktuellen, fesselnden, engagierten“ Entwicklungsliteratur – der Literatur über die Entwicklung der Bundesrepublik Deutschland (die selbstredend aus den langen Schatten heraustreten will). Siegfried Lenz hält sich an seine fast immer schmauchende Pfeife. Die Pfeife ist ihm der „verlässlichste Begleiter“. Er betrachtet sie „als Freund“. Alles in allem werden aus den meisten der genannten Buchtitel wahre „Filmjuwelen“. Und dieses Licht fällt auch auf einige hervorragende Titel von Siegfried Lenz. Vom bahnbrechenden Roman bis zur letzten Novelle: Deutschstunde, So zärtlich war Suleyken, Der Verlust, Ein Kriegsende, Schweigeminute. Sie zeigen sowohl die Vielfalt des Autors als auch seine wiederkehrenden Grundthemen, die auch die Themen seiner Generation sind: „Gewalt, Flucht, missbrauchte Begeisterung und sinnlose Tode“.

 

 

GROSSE FREUNDSCHAFTEN

 

 

Ein Stück Literatur erlebt seine Krönung als Film. Das Licht des Ruhms. Mehr Licht geht eigentlich nicht. Doch auch ein Schatten besteht aus Licht. Auf der Trauerfeier für Siegfried Lenz am Dienstag, dem 28. Oktober 2014, versammelt sich die erste Reihe des Trauerknigge, wie sie ein Land nur aufweisen kann: Helmut Schmidt, Günter Grass, Wolf Biermann und seine Frau Pamela, Jürgen Flimm, Intendant der Staatsoper Berlin, und seine Ehefrau Susanne, Hamburgs Erster Bürgermeister Olaf Scholz, die Bildungsministerin von Schleswig-Holstein Britta Ernst und Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Torsten Albig, der Hamburger Unternehmer und Mäzen Ian Karan und seine Frau Barbara, Hamburgs ehemaliger Erster Bürgermeister Henning Voscherau, NDR-Intendant Lutz Marmor und die Hamburger Kultursenatorin Barbara Kisseler nehmen damals im Hamburger Michel ihre Plätze ein. Zweitausend Freunde, Politiker und Bürger erwiesen im Hamburger Michel ihm die letzte Ehre. Hamburg verbeugt sich vor Siegfried Lenz.

 

Doch „einmalverschwindet jeder hinter dem Horizont“, schreibt Siegfried Lenz dreißig Jahre vorher im Text Kleines Strandgut: „So wie Odysseus verschwand und Kapitän Ahab, wie Robinson und Nemo und der große Beutemacher Sir Walter Raleigh.“ Wir Lebenden aber halten die Augen nach ihnen noch auf und wollen lernen. Das ist sozusagen unsere Beute.

 

Im gleichen Jahr, 1984, wird mit dem Erscheinen der Erzählung Ein Kriegsende klar, dass der Autor des internationalen Bestsellers Deutschstunde eine weitere Variation seines Hauptthemas vorlegt: über die Verantwortung eines Menschen in finsteren Zeiten. Als Anfang Mai 1945 einen deutschen Minensucher in der Ostsee der erwartete Funkspruch von der deutschen Kapitulation erreicht, ist zwar der Krieg zu Ende und an Bord wird der Kommandant von der Besatzung unter Arrest gestellt. Doch taucht sogleich die Frage auf, ob dies Meuterei ist.

 

Wie in der Deutschstunde erweist sich „das schwierige Verhältnis zwischen Gehorsam und Verantwortung, zwischen Kriegsrecht und humaner Moral“ als Krimi. Dabei geht es nicht darum, „wie die furchtbaren Richter von damals geurteilt haben, das steht in den Geschichtsbüchern“. Siegfried Lenz gibt sich eben damit nicht zufrieden. Diese grandiose Parabel soll anders, von der Wirklichkeit her, gedacht werden. Denn es ist die britische Besatzungsmacht, die im Mai 1945 auf deutschen

 

Minensuchbooten sogenannte German Minesweeper in die Ostsee abtauchen lässt, die Seeminen der deutschen Kriegsmarine zu entschärfen – und die deutsche Kriegsmarine hatte Tausende Seeminen ausgelegt. Unter den German Minesweeper befinden sich neben Kriegsgefangenen auch Arbeitssuchende, denn im deutschen „Trümmermeer“, in dem damals auch Hamburg versinkt, sucht ein Arbeitslosenheer nach Arbeit und Abenteuer.

 

 

NACHKRIEGSGESCHICHTE

 

 

Ein Kriegsende versammelt also geschickt wie geglückt das kollektive Gedankenspiel der Geschlagenen und lässt es literarisch auf dem deutschen Minensuchboot Gestalt annehmen. Als wären sie noch einmal frei in ihrer Entscheidung. Was sie nicht mehr sind, kurz nach dem Krieg.

 

Als wäre Siegfried Lenz noch einmal frei in seiner Entscheidung, was er tatsächlich noch einmal ist, knapp vor Kriegsende, als er nach seiner Beförderung zum Fähnrich zur See zum 20. April 1945 dem Kriegsdienst Adieu sagt.

 

Dabei will es wohl die Ironie der Geschichte, dass die „Hansa“ unter der Benennung „Schiff 5“ zwar ein für den Einsatz bei der Kriegsmarine vereinnahmtes britisches Handelsschiff ist. Das britische Frachtschiff „Glengarry“ wurde unter deutscher Flagge und der Bezeichnung Handelsstörkreuzer als Hilfskreuzer vorbereitet, doch schließlich nur als Kadettenschulschiff genutzt.

 

Nach dem Untergang des Deutschen Reiches fährt es wieder unter der

Flagge des Vereinigten Königreiches. Womöglich ist das alles ein Grund dafür, dass Siegfried Lenz, als er auf seiner Flucht durch die dänischen Wälder einer Kompanie des Vereinigten Königreichs in die Arme läuft, zwar Kriegsgefangener wird, doch als Dolmetscher für die Kommunikation mit den Krauts auch Verdienste einfahren darf. Über den empfohlenen Umgang der britischen Soldaten mit den Deutschen gibt der „Leitfaden für die britischen Soldaten in Deutschland 1944“ des britischen Außenministeriums jedenfalls ausführlich Auskunft. Unter anderem wird darin betont, „dass die britische Besatzung nicht brutal, aber auch nicht nachgiebig oder sentimental“ sein soll.

 

Die Soldaten werden vor „Propaganda in Form von Unglücksgeschichten“ gewarnt und die Deutschen werden als „merkwürdige[s] Volk, in einem merkwürdigen, feindlichen Land‘ beschrieben“.

 

Siegfried Lenz hat Zeit und Ort wohl früh auch als literarischen Handlungsspielraum erkannt. Jedenfalls wird er ihn – erklärlicherweise – nicht mehr verlassen. Zur Begründung sei auf die landschaftliche Verwandtschaft zwischen dem seenreichen Masuren und dem ostseegeprägten Teil desdeutschen Nordens verwiesen. Dankbarkeit dürfte ebenfalls eine Rolle spielen. Vielleicht eine Dankbarkeit an die Freiheit, die den Deutschen vor seinen Augen geschenkt wurde, anstatt ihnen eine neue Knechtschaft aufzubürden. Warum nicht? Denn stimmt es, dass Heimat dort ist, wo das Herz ist: Woran liegt einem menschlichen Herz mehr als an Verdiensten?

 

 

LIEBESBEWEIS AN EINEN WOHNORT

 

 

Siegfried Lenz wohnt bis zu seinem Tod in der Preußerstraße 4 in

Hamburg-Othmarschen. Das Haus kaufte er 1963. Er war von Beginn an ein erfolgreicher Schriftsteller – und Erfolg kann Lachen machen, vom Erfolg gehen heilsame Kräfte aus.

 

Schließlich kamen erst ein Haus auf der dänischen Insel Alsen und später ein Bungalow in Tetenhusen hinzu. Die Sommer lebte er Dänemark, die kalte Jahreszeit gedachte er Hamburg zu, sichtbare Auswirkung auf die geschriebenen Seiten haben die warmen und kalten Jahreszeiten aber nicht.

 

Es sind die Gegebenheiten des Sujets, die ihren Stempel aufsetzen. Ins Spiel zu bringen wäre auch der spontane Einfall der Laune: Setzt Lenz in Leute von Hamburg auf Vergleiche, verwirft er alles, was die Möglichkeit zu sehr „einschränkt“, diese Leute auch zu „ertappen“. So lässt Lenz ab vom Grund der Ostsee, denn dieser „schränkt zu sehr ein, er lässt zu wenig offen“ und wählt stattdessen, „um sich von ihnen begeistern oder befremden zu lassen“, den Blick „mit bewaffnetem Auge“ durch „ein Rumglas“, das „gegen die Vorübergehenden“ gehalten, sie aufnimmt „wie mit einer mitteilsamen Linse, bannt und sammelt sie“.

 

In der Tat gelingt ihm das Meisterstück eines Liebesbeweises an einen Wohnort, an Hamburg. Es ist ein Buch wie ein trunkener Sommer, doch es konnte nur in der kühleren Jahreszeit geschrieben werden. Und schon längst kam von ihm Weltliteratur aus Hamburg. Eine andere Sache ist das Kühle, das Unterkühlte, und Karge in der Seele. Und die „Freuden der Pflicht“ sind sein angemessener Ausdruck.

 

Als sein Roman Deutschstunde 1968 erscheint, war die Bundesrepublik noch zwölf Jahre davon entfernt, im öffentlichen Diskurs zu bekennen, dass „niemand frei [ist] von der Geschichte“. Der Zwangscharakter des Protagonisten Jens Ole Jepsen, Dorfpolizist von Rugbüll am nördlichsten Nordende, verschreibt sich mit dem Aufkommen der braunen Unterdrücker eben deren Zielen und überträgt das neue Pflichtgefühl auch auf seine nächsten Menschen.

 

Vor allem auf den Maler Max Ludwig Nansen hat er es dabei

 abgesehen. Nach dessen Stigmatisierung zum entarteten Künstler

 versucht er ihn auf Schritt und Tritt beim Weitermalen verbotener

 Bilder zu ertappen, wovon er auch nach dem Untergang der

Unterdrücker nicht lassen kann. Auch dass Nansen ein Jugendfreund

 Jepsens und sogar sein Lebensretter war, wird im Brennglas des

 Sohnes Siggi Jepsen gesammelt, der in einer Besserungsanstalt für

 Jugendliche, Notizhefte füllend, den Freuden der Pflicht die Freuden

 des Schreibens, des Geschichtenerzählens entgegensetzt.

 

Über das Geschichtenerzählen kann man den Autor natürlich selbst fragen. Ich fand eine mir passable Passage in der „Zeit“. Also, „,was sind Geschichten?‘, fragte Lenz einmal und gab selbst die wunderbare Antwort: ‚Man kann sagen, zierliche Nötigungen der Wirklichkeit, Farbe zu bekennen. Man kann aber auch sagen: Versuche, die Wirklichkeit da zu verstehen, wo sie nichts preisgeben möchte“. Preisgeben ist ein starkes Verb, das weder in den Romanen Deutschstunde, Das Vorbild oder Fundbüro, dafür gleich fünf Mal in seinem bis zur „New York Times“ bejubelten Opus Magnum Heimatmuseum vorkommt. Es umläuft das Phänomen des Scheiterns, das Bange sein vor dem Scheitern, das Schutzbedürfnis vor der Preisgabe des mühsam Aufgebauten, vor der Bloßstellung, der unlauteren Absicht.

 

Aber auch vor dem Mitwissen, vor dem Mitgegangensein, der Mittäterschaft. Als Deutschland im April/Mai 1945 von seiner schlimmsten Zeit (seit den Anfängen unter Karl dem Großen) befreit wird, beginnt das bekannte Schweigen (nicht überall: Die Eltern des Autors waren, bis zu einem Punkt, sprudelnde Quellen der Kriegserinnerung). Es war die Scham, das Schämen, das furchtbare Beschämtsein angesichts der selbst verschuldeten Berge an Verbrechen. Um nichts in der Welt preisgeben, was war, ist das dunkle Motiv des Dorian Gray.

 

Im Roman Heimatmuseum brennt der Schöpfer und Hüter des Museums, Zygmunt Rogalla, der auch der Erzähler ist, jenes eigenhändig ab. Der noch nicht genannte Jean-Paul Sartre, von dem sich Lenz wegen dessen Befürwortung des Stalinismus ab- und dem Gegner des „Sozialismus der Galgen“, Albert Camus, zuwendet, sagt in einem seiner letzten Worte: „Ich bin gescheitert“. Zygmunt Rogalla aber sieht sein Werk einer, das Schöne, Wahre und Gute verabscheuenden Zeit preisgegeben.

 

Das ist der feine Unterschied, der das Werk von Siegfried Lenz auszeichnet.

 

In seiner Trauerrede im Hamburger Michel fasst Altkanzler Helmut Schmidt am 28.10.2014 Wesen und Wirken des Schriftstellers Siegfried Lenz aber wohl am eindrücklichsten zusammen: „Mit dem Abschied von Siegfried Lenz ist für mich eine Freundschaft zu Ende gegangen, die gut ein halbes Jahrhundert gedauert hat. Die mich immer wieder bereichert hat. Für Loki und für mich war Siegfried Lenz der Ombudsmann des menschlichen Anstandes. Bei alledem war Sigi Lenz ein großartiger Geschichtenerzähler. Ich habe seinen Einfallsreichtum und die Kraft seiner Fantasie immer bewundert. Über die Fülle seiner genialen Einfälle, auf den seine Romane beruhen, habe ich gestaunt. Er hat seinen Lesern ein ganzes Mosaik unserer Epoche präsentiert und hat damit zum geistigen Wiederaufbau Deutschlands beigetragen und zugleich hat er mit seiner Imagination und seiner Präzision den Deutschen einen bedeutenden literarischen Schatz hinterlassen.“


Zitation: Siegfried Lenz, Hanjo Kesting, The London Times, Helmut Dubiel, Heinz Jurisch, Jörg Magenau, Helmut Schmidt.

 

Quelle: Hamburg History Live ZWÖLFTES HEFT

http://www.hamburg-history-live.de/?page_id=4635 

(Look 06.11.2020)

Bleiben Sie wohlauf!

 

 

 

 

 

 

 

 


Foto: Dr. Andreas Schmidt/Konrad-Adenauer-Stiftung

 

AXEL REITEL *1961 Plauen/V., seit 1982 Wahl-Berliner

 

Journalist, Schriftsteller, Lyriker, Komponist. 

Themen: Anti-Totalitarismus, deutsch-deutsche Vergangenheit, die

Deutschen und die offene Gesellschaft, europäische und

transatlantische Beziehungen.

 

Zuletzt besuchte Ausstellung: Reaching out for the future.

 

Zukunftsfantasien um 1900, Bröhan-Museum in Berlin

 

 

Tauroggener Straße 42

 

10589 Berlin

 

030.34359099

 

017624876438

 

axel.reitel@berlin.de

 

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Offener Brief: An den Geschäftsführer Lars Kleba, Die Linke Sachsen, und Protestschreiben des P.E.N. Zentrums deutschsprachiger Autoren gegen die Willkürmaßnahme des Oberbürgermeisters von Reichenbach (Vogtland), Henry Ruß

Die Linke Sachsen Lars Kleba Cottaer Str. 6c 01159 Dresden Tel.: 0351 85327-0 Fax: 0351 85327-20 kontakt@dielinke-sachsen.de Sehr geehrter H...